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Nachricht vom 18.10.2018
Politik
Volles Haus beim „GRÜNEN“ Filmabend
Der Neuwieder Kreisverband Bündnis 90 / Die Grünen hatte am 17. Oktober zum Filmabend in den Rittersaal des Hotels zur Post in Waldbreitbach eingeladen. Mit dem Film „Bauer unser“ von Robert Schabus hatten die „GRÜNEN“ eine gute Wahl getroffen, wie die Besucherzahl von nahezu 50 Personen zeigte.
Jürgen und Jutta Kröll bei der Vorstellung des Projektes Solidarische Landwirtschaft. Foto: VeranstalterWaldbreitbach. Der Dokumentarfilm zeigt in ungeschönten, aber ruhigen Bildern, wie es auf Bauernhöfen zugeht. Dabei stellt Schabus die ganze Vielfalt in der Agrarwirtschaft vor: vom kleinen Ökobauern, der auf Vielfalt setzt, bis hin zum Großviehhalter, der mit hochmoderner Technik und ausgeklügelter Fütterung, das wirtschaftliche Maximum aus jedem Tier erzielen muss.

Im Anschluss an den Film stellten die Ökobauern Jutta und Jürgen Kröll den Naturhof Stopperich und das Gemeinschaftsprojekt SoLaWi vor. Sehr anschaulich und sympathisch erzählen die beiden ihren Weg vom reinen Bio-Milchbetrieb zum Naturhof mit solidarischer Landwirtschaft. Durch das Solidarprinzip kann unabhängig von Weltmarktpreisen kalkuliert werden und die Bewirtschaftung uneingeschränkt nach ökologischen Gesichtspunkten erfolgen. Alle Mitglieder zahlen einen festen Beitrag, finanzieren damit den Anbau und das Gehalt des Gärtners und erhalten im Gegenzug wöchentlich ein Gemüsekiste mit frisch geernteten Produkten – ganz ohne Plastikverpackung.

In der nachfolgenden, sehr lebhaften Diskussion, brachten die meisten Teilnehmenden zum Ausdruck, dass dringend ein Gegenmodell zu der derzeitigen anonymisierten, profitgesteuerten Lebensmittelproduktion gefunden werden muss. Die Massenbetriebe, vor allem in der Fleischproduktion, belasten und zerstören die Umwelt in unverantwortlichem Maße bei uns, wie erschreckenderweise auch weltweit, zum Beispiel durch den Sojaanbau als Futtermittel.

Kleine und regionale Betriebe schaffen eine Beziehung zu Pflanzen und Tieren ebenso wie zu einem ökologisch gerechten Preises für ein Produkt. „Die Bauern mit den kleinen Mischbetrieben machen einen deutlich zufriedeneren Eindruck“, stellte eine Teilnehmerin fest, was sie darauf zurückführte, dass die im Film vorgestellten Bauern mit Großbetrieben sämtlich von Sorgen bezüglich der Absatzpreise und des Drucks durch die finanzierenden Banken berichteten. Statistiken belegen die hohe psychische Belastung von Großbauern, unter denen die höchste Selbstmordrate aller Berufsgruppen herrscht.

Zufriedenheit vermittelte auch das Ehepaar Kröll, das sehr zufrieden mit der Entwicklung seines Betriebes ist und fest daran glaubt, dass das Modell der solidarischen Landwirtschaft ein großes Potential zur Weiterentwicklung sowohl bei ihnen, wie auch in weiteren Betrieben im Kreis Neuwied hat.

Zur Ergänzung der Veranstaltungsreihe zum Thema Landwirtschaft und Ernährung bieten die GRÜNEN am Montag, den 12. November ab 18 Uhr einen gemeinsamen Kochabend mit regionalen Produkten in der Lehrküche der VHS in Neuwied an. (PM Bündnis 90 / Die Grünen, Kreisverband Neuwied)
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