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Nachricht vom 21.10.2018
Kultur
Romeos-Konzert vor ausverkaufter Halle
Bis auf den letzten Platz besetzt war die Melsbacher Sporthalle beim diesjährigen Konzert der Romeos vor heimischem Publikum. Der MGV Melsbach, der das Gros der Romeos stellt, beging in diesem Jahr sein 170-jähriges Bestehen. Vor rund 350 Zuhörern präsentierten die Sänger um Chorchef Axel E. Hoffmann unter dem Motto „Wein, Weib und Rasur“ eine Reihe neu einstudierter Stücke, in denen sie vor allem in gewohnt humorvoller Weise das Thema Mann und Frau (und wie das eine mit dem anderen zusammenhängt) musikalisch beleuchteten.
Romeos beim Konzert in Melsbach. Foto: privatMelsbach. Mit Daniel Veldmann haben die Romeos einen hervorragenden Bariton in ihren Reihen, der bei einigen Liedern sein Können als Solist unter Beweis stellte, unter anderem bei „Ja Schatz“ von Bodo Wartke, das von den geheimen Fantasien eines unterdrückten Ehemannes handelt, der – buchstäblich in letzter Sekunde – dann doch wieder von seiner Angetrauten in die Realität zurück geholt wird. Oder bei den „Frühlingsgefühlen“ (im Duett mit der charmanten Juliane Hoffmann), wo die aufkeimende Liebe eines Pärchens bei einem romantischen Frühlingsspaziergang auf Grund einer lästigen Pollenallergie des Angebeteten im Desaster endet.

Auch ein allseits bekannter deutscher Schlager kam zur Aufführung, nur dass der Solist nicht Roland Kaiser hieß, sondern wiederum Daniel Veldmann. Aus „Santa Maria“ wurde dann gleich noch „Tante Maria“, und der Text war schon nach der ersten Zeile nicht mehr so, wie man ihn eigentlich kennt. Gemeinsam mit dem Publikum wurde dann im Anschluss noch der Roland Kaiser-Hit „Manchmal möchte ich schon mit Dir“ mit dem Originaltext gesungen.

Für einen weiteren Schuss schwarzen Humors sorgte dann der Vortrag einer weltberühmten Arie aus Mozarts Zauberflöte – natürlich Romeos–gerecht aufbereitet und verfeinert, unter anderem durch Willy Beylebens` Mundharmonikaspiel. Hierbei schlüpften alle Sänger der Reihe nach in die Rolle eines durchgeknallten Vogelfängers, der genüsslich und einfallsreich verschiedene Methoden vorstellte, wie man gefiederte Zweibeiner vom Leben zum Tode befördern kann. Aber natürlich gab es auch hier ein Happy End, denn die Romeos sind bekennende Tierliebhaber.

Weiterer Solist war wie immer Josef Schneider, der hauptsächlich für die Abteilung Kölsche Lieder zuständig ist, die natürlich in keinem Konzert fehlen darf: „Drink doch eine met“, „Lück wie isch un Du“ und der Klassiker „Kaffeebud´“ (als unvermeidliche Zugabe am Ende). Auch der Sommerhit dieses Jahres, „Bella Ciao“ - einer der Höhepunkte des Konzerts, erklang auf Kölsch. Unbedingt hervorzuheben ist noch der grandiose Instrumentalvortrag der Star-Flötistin Viktoria Nyulasz, die von ihrem kongenialen Partner (und Ehemann) Andras Orban am Klavier begleitet wurde.

Bei jedem ihrer Gesangsvorträge sind die Freude und der Spaß am Musizieren zu spüren, den die Romeos ausstrahlen. Gerne verzeiht man dann sogar den einen oder anderen kleinen Patzer – hier wird eben noch Live-Musik von Hand gemacht.

Am Ende des Konzerts wurden die Sänger wieder mit lang anhaltendem Applaus des begeisterten Publikums belohnt, und viele Besucher blieben noch beim anschließenden gemütlichen Beisammensein mit Speis und Trank.

Nach dem Konzert ist vor dem Konzert! Die ersten Planungen für 2019 laufen bereits. (PM)
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