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Nachricht vom 30.10.2018
Sport
Bundesliga-Juniorinnen des SV Rengsdorf verlieren gegen Bochum
Das hätte so nicht passieren sollen. Die U17 Mädels des Rengsdorfer Bundesligateams hatten beim hoffnungsfroh gestarteten Heimspiel gegen den VfL Bochum mit einer bitteren 0:2 Niederlage am Samstag das Nachsehen. Damit tauschten beide Teams die Tabellenplätze und der SVR rutscht zunächst auf den letzten Rang ab.
SV Rengsdorf gegen VfL Bochum. Fotos: privatRengsdorf. Erneut guter Zuschauerzuspruch
Eine wiederum bemerkenswerte Kulisse von knapp 150 Zuschauern sah einen nervösen und leider zerfahrenen Spielbeginn bei Rengsdorf, was vermutlich einem latent vorhandenen Druck, dieses wichtige Spiel gegen eine Mannschaft auf Augenhöhe gewinnen zu müssen, geschuldet war.

Viele Ballverluste und Abspielfehler im Aufbauspiel kennzeichneten die erste Spielhälfte.
So wurde es Bochum relativ einfach gemacht, die Räume in der Defensive dicht zu machen und sich geschickt auf die ein oder andere Gelegenheit zum Umschaltspiel vorzubereiten. Druck ist im Sport und auch im Leben etwas, dem man sich stellen muss und wenn man es als Ansporn versteht, kann es oftmals auch eine wichtige Antriebsfeder sein.

Erst hatten sie kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu
Das besagte Matchglück war an diesem Nachmittag aber definitiv nicht der Freund der Rengsdorfer und so führte dann leider in der zehnten Minute ein Abspielfehler von Emily Reuschenbach im Spielaufbau zu einem Fehlpass genau in den Lauf einer Bochumer Angreiferin, die durchaus geschickt mit dem Ball in die linke Strafraumseite zog und von dort aus knapp 13 Metern gegen den Lauf der Torhüterin quer und flach erfolgreich in die rechte Torecke zur 1:0 Führung der Gäste vollenden konnte. Das passte nicht wirklich in den Plan, aber dennoch steckten die Rengsdorfer nicht auf und versuchten weiter aktiv nach vorne zu spielen.

Wirkungsvoll war es immer dann, wenn die gesamte Elf relativ weit hoch stand und frühzeitig in der gegnerischen Spielhälfte anlief. Die beste Gelegenheit zum Ausgleich noch vor der Pause hatte dann Celine Dickopf, die bei einer gelungenen Angriffsaktion gleich zwei gegnerische Abwehrspielerinnen versetzte und aus 16 Metern nur ganz knapp am Torwinkel vorbeischoss.

Zur Pause stand somit ein 0:1 Rückstand und die Führung für die Gäste aus Bochum. Hier musste die Bochumer Torhüterin Julia Matuszek nach einer unglücklichen Luftkampfsituation, bei der sie aus Sprunghöhe auf dem Rücken landete, leider verletzt ausgewechselt werden.
An dieser Stelle wünschen wir gute Besserung und eine schnelle Genesung.

Mutigere Aktionen und weitere Großchancen in der zweiten Hälfte
Mit viel Mut, mehr Leidenschaft und Aggressivität kamen die Ebert-Mädels aus der Pause zurück um das Spiel zu drehen. Bochum sah sich jetzt mehr und mehr in die Defensive gedrängt und musste bange Phasen überstehen.

Rengsdorf agierte jetzt spielerisch besser und druckvoller nach vorne. Aus diesem veränderten Spielverhalten mit früherem attackieren des Gegners ergaben sich nun sehenswerte und vor allem zahlreiche aussichtsreiche Tormöglichkeiten. Aber es blieb bei besagtem fehlendem Matchglück, oder aber auch der benötigten Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor.
So wurden vier bis fünf beinahe hundertprozentige Möglichkeiten, teils im eins gegen eins gegen die Gästetorhüterin, leichtfertig vergeben.

Und wenn man dann kein Glück hat, kommt eben wie bereits erwähnt auch noch Pech dazu. Ein eigentlich harmloser Freistoß für Bochum aus knapp 30 Metern Entfernung schlug hinter einer sichtbar verdutzten Torfrau Maike Immekeppel zur Verwunderung aller über der bereits im Eck stehenden Torhüterin im Torwinkel ein.

Dennoch gaben die Rengsdorferinnen sich immer noch nicht geschlagen und versuchten wieder und wieder den Anschlusstreffer zu erzielen. Viel Leidenschaft und durchaus gute Offensivaktionen gegen eine jetzt komplett zurückgedrängte Bochumer Abwehr. Aber es blieb dabei – wenn du deine Möglichkeiten nicht verwertest, dann gibt es am Ende auch keinen zählbaren Erfolg. Und so kam es wie es nicht hätte kommen sollen – der SV unterlag am Ende der 80. Spielminuten gegen eine sehr engagierte und durchaus clever agierende Bochumer Elf mit 0:2.

Die Zusammenfassung:
Kein Glück, viel Pech, ein zerfahrener und nervöser Beginn, zwei Fehler, die dem Gegner zum Auswärtserfolg verhalfen, sowie das fahrlässige Auslassen bester Torchancen fassen einen Tag zum Vergessen wahrscheinlich am besten zusammen.

Aber auch im Fußball geht das Leben - Gott sei Dank - nach einem nicht zufriedenstellenden Auftritt weiter. Genau jetzt zeigt sich die Qualität einer Mannschaft und der sportlich Verantwortlichen. Es gilt noch enger zusammen zu rücken und Handlungsoptionen zu erarbeiten. Gleich am kommenden Wochenende bietet sich die nächste Gelegenheit viele Dinge wieder besser zu machen, denn es geht am Samstag, den 3. November zur Auswärtsbegegnung zu Borussia Mönchengladbach. Kopf hoch, Gedanken ordnen, neue Kraft tanken und immer weiter arbeiten! (Philipp Ehlscheid)
 
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