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Nachricht vom 07.02.2019 |
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Region |
Pro Rheintal: „Eine einzige Katastrophe diese Bahn!“ |
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Nach dem Brand des Güterzugs in Unkel, der Notbremsung bei Weichenarbeiten in Rhens, der Entgleisung bei Assmannshausen und anderen Vorfällen fordert das Bürgernetzwerk Pro Rheintal jetzt in einem Schreiben an Bundesverkehrsminister Scheuer unmittelbare Maßnahmen zum Schutz von Leib und Leben der Anwohner im Mittelrheintal und anderswo. |
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Neuwied. Das Bürgernetz „Pro Rheintal“ geht mit den Politikern in Berlin hart ins Gericht. Nachdem das Ministerium den Bau der Alternativstrecke quasi beerdigt hat und es nun in Unkel zu dem Großbrand kam schreiben sie in ihrer Pressemitteilung:
„Verantwortlich sind Politiker, die Aufgaben bekleiden, denen sie nicht gewachsen sind, und darum die Bahn laufen und machen lassen, ohne zu kontrollieren und vorherzusehen, was dabei am Ende herauskommt. Sogenannte Leistungs- und Finanzierungsvereinbarungen bedeuten, man gibt der Bahn jährlich bis zu 20 Milliarden Euro, ohne dafür Rechenschaft zu fordern, wo dieses Geld geblieben ist. Lediglich ein Versprechen, pünktlicher zu werden, reicht aus, ohne dass es je eingehalten wurde.
Lärm ist auch bei der Bahn ein Hinweis auf technische Mängel, die sich nicht nur beim Transport von Gefahrgütern zu einer Katastrophe entwickeln können.
Es gibt keinen TÜV für Bahnfahrzeuge, sondern man lässt die Bahn bzw. das Eisenbahnbundesamt die Kontrollen selbst durchführen. Eindeutiger Beleg für den katastrophalen Zustand der Bahnfahrzeuge sind die Ausfälle und Verspätungen bundesweit, die heute an der Tagesordnung sind. Schon kleinste Mängel, wie ein gestörter Türkontakt, kann zur Blockierung eines Schienenstrangs führen. In der Folge verschieben sich viele andere Verbindungen. Dadurch sowie durch die Häufung an technischen Mängeln wird es immer wahrscheinlicher, dass uns demnächst wieder Katastrophenmeldungen von Bahnunfällen erreichen.
Im engen Mittelrheintal, wo die Bahn oft in Abständen von wenigen Metern an der Wohnbebauung sowie an Schulen und Hotels vorbeirauscht, kann ein technisches Versagen einen ganzen Ort in die Luft sprengen, ähnlich wie man das von Bildern aus Viareggio in Italien noch in Erinnerung hat.
Oft sind die lokalen Rettungsdienste und Feuerwehren weder informiert noch darauf eingestellt, dass die Züge, die durchs Tal rollen, hochexplosive Chemikalien oder militärische Kampfmittel transportieren. Selbst wenn solche Züge meist mit neuen Wagen ausgestattet sind, braucht ja nur ein entgegenkommender Zug vom alten Schlag zu sein und alles fliegt in die Luft.
Das bedeutet, dass bei der Bahn dringend eine unabhängige technische Überwachung installiert werden muss, und das jeder Waggon an ein Zugmeldesystem angeschlossen sein muss, das Hitzeentwicklung, starke Geräuschentwicklung und die Entgleisung einzelner Räder unmittelbar anzeigen kann und entsprechende Bremsungen einleitet.
Außerdem sollten für Gefahrguttransporte durch Orte mit Wohnbebauung Ankündigungen und Sondergenehmigung erforderlich sein, damit Rettungsdienste und Feuerwehren informiert und vorbereitet sind oder es ablehnen können, einen solchen Transport zuzulassen, wenn sie nicht entsprechend ausgerüstet sind.
Die sich häufenden Vorfälle zeigen: die Bahn muss besser werden, weil die Menschen nach dem Grundgesetz ein Recht auf den Schutz von Leib und Leben haben. Die heutigen Züge sind großenteils so laut, dass man nicht einmal hört, wenn einer der Waggons bereits entgleist ist.
Lärm ist ein Indikator für den Zustand von Fahrzeugen, das sollten Bahnchef und Verkehrsminister endlich begreifen. Die Politik ist gefordert, es nicht zum Äußersten kommen zu lassen, bis etwas passiert, sondern sollte jetzt und sofort entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten.“
Sandra Weeser und Erwin Rüddel sind „hochgradig irritiert“
Auch die Mitglieder der Parlamentsgruppe Bahnlärm im Deutschen Bundestag Sandra Weeser und Erwin Rüddel melden sich zu Wort. Beide teilen in Presseerklärungen mit, dass für sie die Reaktion aus dem Ministerium bezüglich des Baues der Alternativtrasse Troisdorf – Bischofsheim „hochgradig irritierend“ wäre. Beide wollen Gespräche mit dem Minister Scheuer führen. Bleibt abzuwarten, ob angesichts der Ereignisse in Unkel sich die Haltung des Ministeriums ändert. In Bezug auf die Tunnellösung haben Weeser und Rüddel bislang nichts erreicht. (woti)
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Nachricht vom 07.02.2019 |
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