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Nachricht vom 23.03.2019
Kultur
Buchtipp: „Chinas große Mauern“
Herausgegeben wurde der Band 2 der Mitmach- und Entdeckerbücher zur ostasiatischen Archäologie vom Deutschen Archäologischen Institut und erstellt von Mayke Wagner, Patrick Wertmann, Pavel E. Tarasov und Claus Massier. Das Weltwunder „Chinesische Mauer“ besteht eigentlich aus vielen großen Mauern, Wachtürmen, Kasernen und Garnisonen, die über Jahrtausende errichtet wurden.
Buchtitel. Foto: VerlagMainz. Ab 2.000 vor Christus bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts errichteten verschiedene Herrscherhäuser neue Mauern oder erweiterten vorhandene. Das chinesische Amt für Kulturerbe beziffert das Werk auf 21.196,18 Kilometer Länge, mehr als die Hälfte des Erdumfangs und doch nicht mit bloßem Auge vom Weltraum aus sichtbar. Die Mauern waren nicht nur Schutzwall gegen die Mongolen, sondern auch Symbole für die vereinende Macht des Kaisers, der über alles unter dem Himmel herrschte.

Mauern umgaben nicht nur das Land, auch jede Stadt und jeder Bauernhof war von Mauern umgeben. Die Gebäude der Höfe wurden im Karree um einen Innenhof angeordnet. Die übermannshohe Außenmauer aus luftgetrockneten Lehmziegeln oder gebrannten Ziegeln schirmte die Bewohner ab.

Die ältesten archäologisch datierten Mauern wurden vor 4.000 Jahren bei Siedlungen im Nordosten Chinas erstellt. Die ersten Großen Mauern entstanden später, nachdem aus Stadtstaaten Flächenstaaten geworden waren, im Inneren des heutigen China als befestigte Außengrenzen der reiche Han, Wie, Qi, Yan und Zhao ab etwa 650 vor Christus.

Der erste Kaiser des Reichs der Mitte, Ying Zhen reformierte das Land grundlegend, vor allem verpasste er dem Vielsprachenstaat einheitliche Schriftzeichen für die neue einheitliche Amtssprache. Dies wirkt bis heute fort. Er gilt auch als Erbauer der chinesischen Mauer und die bei Xi’an gefundene weltberühmte Terrakotta-Armee begleitete ihn ins Jenseits.

Kaiser Wu ließ die Großen Mauern erneuern und weit nach Westen verlängern, sodass die Han-Mauer ein umfassendes Sicherungssystem bildete.

Im Spätmittelalter war China Teil des riesigen mongolischen Weltreichs. China wurde von Peking aus von Kublai Khan beherrscht, dem Enkel Dschingis Khans. In Südchina formierte sich Widerstand gegen die Mongolen, die Ming beherrschten in der Folge Peking und ganz Nordchina. Die Ming stabilisierten die Reichsgrenzen. Die Großen Mauern der Ming-Dynastie haben ein westliches und ein östliches Ende. Die „Große Innere Mauer“ bei Peking ist heute der Besuchermagnet.

Zahlreiche Fotografien und Zeichnungen veranschaulichen die Abhandlungen. Im letzten Drittel kann man anhand von Aufgaben und Rätseln sein Wissen kontrollieren und vertiefen. Dabei ist auch eine Einführung in die chinesische Schrift. Lösungen, Zusatzinformationen und Literaturempfehlung schließen den Band ab. Er ist für Schüler sowie an China interessierte Leser empfehlenswert.

Erschienen ist das Buch im Nünnerich-AsmusVerlag, ISBN: 978-3-96176-075-6. htv
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