NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 24.03.2019
Region
Zu Besuch bei Eirene: Wie sieht Friedensdienst aus?
Was fördert Frieden und selbstbestimmtes Leben in Würde und Freiheit? Zu Welchen Themen arbeitet Eirene und ihre Partnerorganisationen? Was machen die Menschen konkret, die einen freiwilligen oder professionellen Friedendienst leisten? Diese und viele andere Themen standen im Mittelpunkt eines gemeinsamen Gesprächs, zu dem Landrat Achim Hallerbach und Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig ins Eirene-Haus, seit 1976 Sitz der internationalen Geschäftsstelle, gekommen waren
Bilal Al Masri, Landrat Achim Hallerbach, EIRENE-Geschäftsführerin Dr. Anthea Bethge, Oberbürgermeister Jan Einig und EIRENE-Pressesprecher Thorsten Klein tauschen sich über die wichtige Arbeit der EIRENE Friedensarbeit aus. Foto: Privat
Neuwied. Ein Besuch mit langem Nachhall - so das übereinstimmende Resümee von Landrat und Oberbürgermeister, wirkt doch EIRENE von Neuwied aus bei Weitem nicht nur in Ländern, in denen die allermeisten politischen Konflikte gewaltsam ausgetragen, Menschenrechte verletzt werden und wo Gewalt in der Familie und Frauenmorde an der Tagesordnung sind. Auch in unserer hoch zivilisierten Gesellschaft zeigt EIRENE wichtige Alternativen auf, - gegen wirtschaftliche Ungerechtigkeit und naturzerstörende Umweltbelastung und gegen Rassismus, der politikfähig geworden ist.

Beeindruckt zeigten sich Landrat und Oberbürgermeister von dem vielfältigen Einsatz freiwilliger wie professionell tätiger Männer und Frauen, die weltweit in vielen verschiedenen Ländern im Einsatz sind - ganz besonders aber von einem Projekt „vor der Haustür".

Starke Nachbarinnen - so der Name des Projektes - unter anderem begleitet von Bilal Al Masri - zeigt sinnvolle Ansatzpunkte, um interkulturelles Verständnis zu wecken, Konflikte zwischen Geflüchteten und ihren Nachbarn zu erkennen und zu lösen.

„Gerade in Stadt und Kreis Neuwied mit der gewachsenen Toleranztradition ist es wichtig, die faszinierende Vielfalt der Kulturen und Religionen und ihren Wert für unsere Gesellschaft sichtbar zu machen und das hohe Gut der Toleranz und des Respekts zu hegen und zu pflegen", brachte es Landrat Achim Hallerbach auf den Punkt. „Dazu leistet das Projekt „Starke Nachbar_innen einen wichtigen Beitrag".

Anlass des Besuches war aber nicht nur der gemeinsame Austausch; vielmehr gab es einen besonderen Grund: Im Herbst des vergangenen Jahres war EIRENE mit dem Friedenspreis der Evangelischen Kirche in Deutschland ausgezeichnet worden. Und so ließen es sich Landrat und Oberbürgermeister nicht nehmen, EIRENE-Geschäftsführerin Dr. Anthea Bethge persönlich zu gratulieren.

„Dass die Auszeichnung an EIRENE nach Neuwied gegangen ist, überrascht uns bei dem vielfältigen Engagement des Vereins nicht. Wir freuen uns, dass dieser viel beachtete Preis mit dazu beiträgt, EIRENEs weltweites Wirken von Neuwied aus in besonderer Weise sichtbar zu machen und zu unterstützen", freuen sich Oberbürgermeister Jan Einig und Landrat Achim Hallerbach.

Der Friedrich Siegmund-Schultze-Förderpreis für gewaltfreies Handeln wird seit 1994 in unregelmäßigen Abständen von der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden EAK [1] verliehen. Im Jahr 2018 wurde er erstmals als Evangelischer Friedenspreis verliehen. Er erinnert an das friedens- und sozialethische Wirken des evangelischen Theologen Friedrich Siegmund-Schultze (1885-1969). Mit der Vergabe des Preises sollen „gute Taten in Sachen Friedensstiftung" gewürdigt und die Aufmerksamkeit auf Initiativen und Personen gelenkt werden, die Widerstand gegen Gewalt praktizieren und zum Friedenshandeln ermutigen.
Nachricht vom 24.03.2019 www.nr-kurier.de