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Nachricht vom 31.03.2019 |
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Region |
Wäller im Weltall: EU-Programm verlost zwei private Weltraum-Flüge |
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APRIL APRIL. (Dieser Artikel war unser Aprilscherz 2019). Manchmal muss man einfach Glück haben, auch als Kommune. Für die Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwald zahlt sich ihre intensive Kooperation in vielen Feldern aus. Ein Partnerprojekt der Europäischen Union ermöglicht es ihnen jetzt, zwei Personen aus der Region mit einem privaten Weltraum-Flug 2021 ins All zu bringen. |
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Neuwied/Montabaur/Altenkirchen. Es war der 21. Juli 1969, als mit Neil Armstrong und Buzz Aldrin die ersten Menschen den Mond betraten. Fünf Jahrzehnte später ist der private Flug ins All alles andere als ein Traum: Je nach Anbieter zahlt man dafür allerdings mehrere hunderttausend US-Dollar. Milliardär Richard Branson beispielsweise ruft mit seinem Unternehmen Virgin Galactic 200.000 Dollar pro Sitzplatz auf. Aber es gibt auch die Möglichkeit, kostenlos ins All zu fliegen. Die Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwald sind da nicht unbeteiligt. Doch der Reihe nach …
EU-Programm Challenge Universe 21 macht es möglich
Das kanadisch-britische Unternehmen Space Visits A startet voraussichtlich im Frühjahr 2021 seinen ersten viertägigen Weltraum-Flug mit zwölf Passagieren aus Europa. Space Visits A mit Sitz in Ottawa entstand als Joint-Venture einer NASA-Ausgründung, eines Tochterunternehmens der Universität von Bristol und mit Hilfe mehrerer milliardenschwerer Privatinvestoren aus Europa und Nordamerika. Und allen Brexit-Diskussionen zum Trotz holte die Universität Bristol die Europäische Union ins Boot. „Es war ein zähes Ringen innerhalb der EU-Kommission, bis alle Entscheidungsträger überzeugt waren“, erinnert sich Guy Luc-Goosens, Generalbevollmächtigter der Direktion „Raumfahrt und neue Welten“ bei der Europäischen Kommission in Brüssel. Erst als klar war, dass das Projekt den europäischen Steuerzahler keinen Cent kosten würde, kam es zum Vertragsschluss, das EU-Programm Challenge Universe 21 war geboren.
Schweigen bei den Kreisverwaltungen
Die Europäische Union ist dabei Werbepartner für Space Visits A, um bei weiteren Investoren Türen zu öffnen. „Im Gegenzug darf die Europäische Kommission zwölf Plätze für den ersten Flug des Unternehmens zu den Sternen kostenfrei verlosen“, erläutert Meredith T. May, Programmdirektorin von Challenge Universe 21. Und nun kommen die drei Wäller Landkreise wieder ins Spiel. Denn was eigentlich noch „top secret“ sein sollte, sickerte bereits zur Redaktion der Kuriere durch. Gemeinsam dürfen die drei Landkreise zwei Plätze für Weltraumtouristen mit Space Visits A verlosen. Offiziell war von den Kreisverwaltungen in den letzten Tagen dazu nichts zu erfahren. Bei allen drei Pressestellen hieß es: „Kein Kommentar.“ Allerdings wurde für Dienstagmorgen (2. April) um 10 Uhr zu einer gemeinsamem Pressekonferenz der drei Kreise mit dem Stichwort „Wäller wollen hoch hinaus“ in die Sternwarte des Betzdorfer Gymnasiums eingeladen. Und: Der Neuwieder Landrat Achim Hallerbach ließ sich am Rande einer Veranstaltung am Wochenende doch eine Stellungnahme entlocken: „In Rheinland-Pfalz sind wir schon ganz oben mit den Landkreisen AK, NR und WW. Jetzt haben wir ein europaweites Alleinstellungsmerkmal, denn unsere Bewohner haben die Möglichkeit, ohne weitere Kosten ins All zu fliegen. Das ist einmalig und wird viele Menschen elektrisieren. Um den Zuschlag für unsere gemeinsame Bewerbung werden uns viele Kommunen beneiden.“
Gemeinsame Bewerbung wirkte
Wie kommen nun ausgerechnet die drei Wäller Kreise zu diesem Projekt? „Zunächst einmal grenzt es ja fast ein Wunder in der heutigen Zeit, dass alle Kommunen, die sich beworben haben, das Ganze medial unter dem Deckel gehalten haben. Und wir haben uns die Auswahl nicht leicht gemacht“, berichtet Kommissions-Mitarbeiter Luc-Goosens, der in Belgien geboren wurde und mittlerweile in der Eifel lebt. Was tatsächlich den Ausschlag gab, erklärt Programmdirektorin May: „Da Altenkirchen, Neuwied und der Westerwaldkreis die Kommunen waren, die sich gemeinsam beworben haben, während alle anderen Bewerbungen aus Deutschland jeweils von einzelnen Städten und Kreisen kamen, haben wir für Deutschland hier den Zuschlag erteilt.“ Und das zeigt auch: Die Gemeinschaftsinitiative „Wir Westerwälder“, in dem die drei Kreise gemeinsam agieren, trägt Früchte.
Mehrstufiges Bewerbungsverfahren
Wie es nun weitergeht? Wer Weltraum-Tourist werden möchte, bewirbt sich – vorbehaltlich der Informationen der Pressekonferenz am Dienstag – per E-Mail mit Lebenslauf und Motivationsschreiben. Die Voraussetzungen: Man muss mindestens 18 Jahre alt sein und der Erstwohnsitz des Bewerbers muss am Tag der Bewerbung in einem der drei Landkreise liegen. Unter allen Einsendungen werden pro Landkreis zunächst intern 25 Bewerberinnen und Bewerber ausgelost, die sich einer Reihe von Tests unterziehen müssen und einen umfangreichen Gesundheits-Check-Up absolvieren werden. Ein mehrstufiges Auswahlverfahren ermittelt dann bis Ende 2019 zwei Teilnehmer und zwei Ersatzleute, die im Fall der Fälle einspringen. Im Jahr 2020 stehen für diese vier Personen dann Vorbereitungstrainings an, bei denen sie in Deutschland, England und auf Malta für die Reise ins All fit gemacht werden.
Treffen mit Astro-Alex
Unter anderem werden sie dabei auch den deutschen ISS-Astronauten Alexander Gerst, dessen US-Kollegin Serena Auñón-Chancellor und den früheren deutschen Astronauten Ulf Merbold kennen lernen. Die Schirmherrschaft des Projekts übernimmt der scheidende Airbus-Chef Tom Enders, der bekanntlich aus dem Kreis Altenkirchen stammt. Alle Kosten der Vorbereitung und der Reise selbst werden von Space Visits A und Sponsoren übernommen. AK-Kurier, WW-Kurier und NR-Kurier konnten sich zudem kurzfristig mit Programmdirektorin May auf eine exklusive Medienpartnerschaft verständigen und werden bei allen wichtigen Stationen dabei sein. Der Space Visits A-Flug ist nach heutiger Planung für die erste April-Hälfe 2021 geplant. Gestartet wird von einem privat betriebenen Weltraumbahnhof, nach heutigem Stand kooperiert Space Visit A mit dem neuseeländischen Weltraumbahnhof Rocket Lab Launch Complex 1 und Kwajalein Missile Range auf den Marshallinseln. (scan)
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Nachricht vom 31.03.2019 |
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