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Nachricht vom 09.06.2019
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Der 10. Juni ist der Tag der Kindersicherheit
Der Chefarzt der DRK-Kinderklinik gibt Tipps zur Unfallprävention bei Kindern anlässlich des Kindersicherheitstages am 10. Juni. Unfallverletzungen sind eine der größten Gesundheitsgefahren für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Nicht selten liegt die Ursache für eine ärztliche Behandlung leider in einem Unfall oder einer Verletzung begründet.
Typisches Kinderverhalten. Fotos: privatSiegen. „Rund die Hälfte aller Unfälle bei kleinen Kindern passieren im häuslichen Umfeld. Viele davon wären vermeidbar gewesen, wenn die Gefahrenquellen rechtzeitig erkannt und richtig gehandelt worden wäre“, so Dr. Stefan Beyerlein, der Chefarzt der Abteilung Kinderchirurgie, -urologie und -orthopädie der DRK-Kinderklinik Siegen.

Laut aktueller Studien waren 15,5 Prozent der ein- bis 17-Jährigen innerhalb von zwölf Monaten aufgrund eines Unfalls in ärztlicher Behandlung. Jungen (17 Prozent) sind häufiger von Unfällen betroffen als Mädchen (14 Prozent). Nach Hochrechnungen der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder e. V.“ auf Basis der KiGGS Daten suchten circa 1,7 Millionen Kinder nach einem Unfall einen Arzt auf. Aus der Krankenhausdiagnosestatistik des Statistischen Bundesamtes geht hervor, dass etwa 200.000 Kinder jährlich im Krankenhaus nach einem Unfall stationär behandelt werden mussten, jedes achte verunfallte Kind verbrachte mindestens eine Nacht im Krankenhaus.

Die meisten Unfälle passierten zuhause beziehungsweise im privaten Umfeld (43,8 Prozent), in der Schule oder anderen Betreuungseinrichtungen (24,2 Prozent) sowie auf dem Spielplatz oder in Sporteinrichtungen (17,4 Prozent). Leider zählte das Statistische Bundesamt in seiner Todesursachenstatistik (ICD 10 V01-X59) für das Jahr 2017 sogar 185 Kinder verstorbene Kinder nach einem Unfall. Diese hohen Zahlen belegen, dass Unfälle zu den höchsten Gesundheitsrisiken für Kinder gehören. Daher unterstützen die Ärzte der DRK Kinderklinik zum 10. Juni 2019 wieder den Aktionstag der Bundesarbeitsgemeinschaft "Mehr Sicherheit für Kinder", bei dem die Öffentlichkeit auf das Thema Unfallverhütung aufmerksam gemacht und präventive Maßnahmen verbreitet werden sollen.

2019 steht der Aktionstag unter dem Motto: „Gemeinsam den Haushalt sicher machen“. „Kleine Kinder haben aufgrund ihrer Körpergröße eine andere Perspektive und können Risiken in der Regel nicht richtig einschätzen“, erläutert Chefarzt Dr. Beyerlein. „Daher sollten Eltern mal aus Sicht ihrer Kinder das ganze Haus sowie den Garten betrachten, um mögliche Risiken zu erkennen, diese zu minimieren und ihre Kinder so richtig schützen zu können. Die DRK-Kinderklinik informiert daher seit Jahren in Elternseminaren sowie mit Aktionstagen über die wichtigsten Unfallrisiken.“ Denn letztlich ist Prävention unverzichtbar und immer noch der beste Schutz für das junge Leben. Weitere Informationen auch unter www.kindersicherheit.de.

Besondere Risiken für Kinder im Alter von 0 bis 2 Jahren
• Lassen Sie Ihr Kind nie unbeobachtet am Wickeltisch. Immer eine Hand am Kind.
• Tragen, essen oder trinken Sie nie etwas Heißes neben/über Ihrem Kind
• Bringen Sie alles, was kleiner ist als ein Tischtennisball, aus der Reichweite Ihres
Kindes – Gefahr des Verschluckens beziehungsweise Einatmens
• Lassen Sie Ihr Kind in der Badewanne niemals unbeaufsichtigt – es kann bereits in 5
Zentimeter Wasser ertrinken!
• Verwenden Sie kein „Gehfrei“, Lauflernhilfe oder Babywalker

Besondere Risiken für Kinder im Alter von 2 bis 4 Jahren
• Bewahren Sie Putzmittel, Zigaretten und Alkohol stets in verschlossenen Kästen auf.
Dasselbe gilt für Lampenöle und Duftöle
• Montieren Sie ein Herdschutzgitter
• Verwenden Sie absperrbare Fenstergriffe bzw. Fenstersicherungen
• Verwenden Sie nur Kindersitze, die gemäß ECE R 44/03 geprüft sind
• Erklären Sie Ihrem Kind den richtigen Umgang mit Tieren (PM)
   
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