Musste sich Leonie Schwender im letzten Jahr noch knapp Hardy Diermer geschlagen geben, so dominierte sie in diesem Jahr das schwere S-Springen in Dierdorf. Daneben war sie auch im M-Springen und in der Punktespringprüfung Klasse M erfolgreich. Das dreitägige Turnier ging ohne Probleme und mit großem Zuschauerinteresse über die Bühne. Die Vereinsführung zeigte sich am Sonntagabend sehr zufrieden.
Dierdorf. Die Starterkategorien reichten vom Springreiter-Wettbewerb bis zur schweren Prüfung am Sonntagnachmittag, einem S*-Springen mit Siegerrunde. Das ganze Wochenende vom 2. bis zum 4. August gab es ein reges Zuschauerinteresse, dessen Höhepunkt natürlich beim Großen Preis von Dierdorf lag. Langjährige Vereinsmitglieder meinten: „So viele Zuschauer hatten wir noch nie.“
Insgesamt 20 Pferde gingen beim Großen Preis an den Start. Der Parcours war anspruchsvoll gebaut. Die Linienführung und die Abfolge der Hindernisse verlangten von Pferd und Reiter das ganze Können. Verantwortlich hierfür war Oliver Nilius, der schon auf dem CHIO in Aachen beim Parcoursbau mit dabei war. Nur vier Pferde kamen mit null Fehlern durch die erste Runde. Zugelassen waren in der Siegerrunde fünf Reiter und so konnte Sandra Deppe vom RZV Saffig als schnellste mit vier Fehlern in der Siegerrunde dabei sein. Die Fehlerpunkte aus dem ersten Durchgang werden hierbei mitgenommen.
Vom RC Meckenheim war die 25-jährige Leonie Schwender angereist. Sie hatte bereits im letzten Jahr im Stechen die schnellste Runde hingelegt, aber am letzten Hindernis gerissen. Deshalb ging sie dieses Jahr das Turnierwochenende taktisch an. Sie schonte ihr Spitzenpferd „Carcasone“ für das S-Springen. So war der 16-jährige Hengst frisch und ging in beiden Umläufen fehlerfrei. Schwender legte in der Siegerrunde eine Zeit von 32,34 Sekunden hin, an die keiner auch nur annähernd herankam. Im nachstehenden Video können Sie den Siegesritt sehen.
Richard Trippe aus Schmallenberg brauchte mit seiner achtjährigen Stute „Glamour“ zwei Sekunden länger. Marco Schmorleiz vom RZV Mayen bliebt auch fehlerfrei, brauchte aber ganze vier Sekunden länger und belegte damit Platz drei. Marc Andre Weil vom RV Montabaur-Horressen belegte Platz vier.
Der Nachwuchs zeigte beim Turnier sehr gute Leistungen. Hier zählt nicht die Zeit, sondern die Ritte werden bewertet. Vielfach lagen die Noten über 8,0, was ein hervorragendes Resultat ist. Stadtbürgermeister Thomas Vis, der für die Stadt Pokale an die Jugend überreichte, zeigte sich zufrieden. Er lobte den Verein dafür, dass er schon jahrelang ein solches Turnier mit überregionaler Beteiligung und Strahlkraft auf die Beine stellt. Ihm gefiel auch, dass die Jugendarbeit im Verein einen hohen Stellenwert hat und die Mitglieder alle bei dem großen Turnier mit eingebunden sind.
Im Rahmenprogramm gab es am Wochenende unter anderem noch eine Zuchtschau des Pferdezuchtvereins. Wie Pressesprecher Holger Kern berichtete, gab es viele schöne Fohlen zu sehen. Etliche wurden von den Wertungsrichtern mit Goldenen Abzeichen oder Goldenen Schärpen ausgezeichnet.
Mit dem Boden des Reitplatzes zeigten sich die Reiter zufrieden. Es ist ein spezieller feiner Sand. Wenn er feucht gehalten wird ist er sehr griffig und für die Pferde gelenkschonend. Ein Tross von insgesamt rund 80 Helfern sorgte am Wochenende dafür, dass das Turnier reibungslos über die Bühne ging. Auch gab es bei Pferd und Reiter keine Verletzungen, trotz einiger Stürze, die aber alle glimpflich verliefen.
Der Verein richtet nun den Blick schon auf 2020, da heißt es dann wieder am ersten Augustwochenende: „Es startet der Große Preis von Dierdorf“. Die Ergebnisse des Reitturniers in Dierdorf können hier eingesehen werden. (woti)