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Nachricht vom 11.09.2019 |
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Kultur |
"Die Vielen": Theater-Bündnis gegen rechts |
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Im Schlosstheater Neuwied wurde am Donnerstag, den 12. September eine kulturpolitische Erklärung gegen rechts verabschiedet. Eingeladen hatte das Schlosstheater weitere Kunstschaffende aus Neuwied. Gegründet wurde die Bewegung "Die Vielen" in Berlin. Viele rheinland-pfälzische Kunstschaffende sind schon beigetreten. |
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Neuwied. Die „Erklärung der Vielen“ ist eine bundesweite Kampagne, die sich in Aktionen, Veranstaltungen und Diskussionen artikuliert. Ziel ist es, den Austausch der Kulturinstitutionen und Aktiven in der Kulturlandschaft zu intensivieren und damit lokale und überregionale Netzwerke anzuregen. Diesen Netzwerken geht es darum, die Freiheit der Kunst gegen Angriffe zu verteidigen. Das Schlosstheater und weitere Kunsttreibende haben die Rheinland-Pfälzische Erklärung heute unterzeichnet.
Kunst schafft einen Raum zur Veränderung der Welt
Als Aktive der Kulturlandschaft in Deutschland stehen die Künstler nicht über den Dingen, sondern auf einem Boden, von dem aus die größten Staatsverbrechen der Menschheitsgeschichte begangen wurden. In diesem Land wurde schon einmal Kunst als entartet diffamiert und Kultur flächendeckend zu Propagandazwecken missbraucht. Millionen Menschen wurden ermordet oder gingen ins Exil, unter ihnen auch viele Künstler. Lajos Wenzel, der Intendant des Schlosstheaters erklärte: „Der Vorgänger des Schlosstheaters wurde 1938, politisch motiviert, gegründet und die Kunst wurde für Propagandazwecke missbraucht. Dies möchte ich nicht erleben.“
Aufführungen werden gestört
Hintergrund der Bewegung "Die Vielen" ist die Zunahme von rassistischer und populistischer Kritik an der Kunst und Kultur in Deutschland. So werden in Theatern zunehmend Aufführungen gestört. Mitglieder rechter Parteigruppierungen haben versuchen, sich durch öffentliche Verlautbarungen in die Spielplangestaltung einzumischen. In Neuwied selbst sind solche Fälle noch nicht bekannt geworden. (woti)
Nachstehend die Erklärung der Vielen – Selbstverpflichtung im Original-Wortlaut:
„1. Als Unterzeichner*innen sind Kultureinrichtungen, Kunstinstitutionen, Theater, Museen und Interessenvertretungen oder Verbände angefragt.
2. Mit der Unterzeichnung erklären sich die Leitungspersonen oder das Leitungsteam bereit, den Text der Erklärung innerhalb der eigenen Organisation unter Mitarbeiter*innen, Ensemblemitgliedern, Kurator*innen, Publikum und Besucher*innen bekannt zu machen und zur Diskussion zu stellen.
3. Die Erklärung wird auf der Internetseite, im Programmheft, als Aushang im Foyer uvm. veröffentlicht.
4. Die unterzeichnenden Kultureinrichtungen werden auf der Homepage www.dievielen.de sichtbar gemacht. Eine Verlinkung ist gewünscht.
5. Die golden–glitzernde Rettungsdecke, das Symbol der Vielen, soll je nach Corporate Design der Einrichtung Anwendung im Zusammenhang mit der Erklärung finden – ob als Fahne, Layout- Hintergrund, als Icon oder golden-glänzend hinterlegte Schrift.
6. Die Unterzeichnenden bereiten Informationsveranstaltungen, Gespräche und Aktivitäten im Sinne der fünf Handlungsebenen der Erklärung vor, die Termine werden gemeinsam über www.dievielen.de kommuniziert.
7. Im Rahmen der eigenen Pressearbeit und einer zentralen Pressekonferenz werden die Erklärung und die Kampagne veröffentlicht. Aktionen zum Kampagnenstart wie das Hissen der goldenen Rettungsdecken an den Kulturorten, erste Informationsveranstaltungen, Lesungen uvm. werden selbstständig realisiert und gemeinsam koordiniert.
8. Die Kampagne zur Erklärung der Vielen hat einen regionalen Charakter und wird über regionale Zusammenschlüsse von Kultureinrichtungen als „Pfälzer, Hamburger, NRW, Dresdener uvm. Erklärung der Vielen“ bundesweit verbreitet.
9. Neben den unterzeichnenden Kultureinrichtungen können ab dem Tag der Erstveröffentlichung auch Einzelpersonen und Künstler*innengruppen ihre Zustimmung als Unterstützende erklären.
10. Die Unterzeichnenden verpflichten sich zu gegenseitiger Solidarität mit Kultureinrichtungen und Akteur*innen der Künste, die durch Hetze und Eingriffe in die Freiheit der Kunst unter Druck gesetzt werden.
11. Die Unterzeichnenden bleiben durch regelmäßige Treffen im Austausch miteinander.“
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Nachricht vom 11.09.2019 |
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