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Nachricht vom 15.09.2019 |
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Region |
LEADER-Region Rhein-Wied erhält Zuwendungsbescheid |
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„Wir wollen nachhaltige Mobilität in unserer Region umsetzen, die nicht nur zu geringeren Umweltbelastungen und höherer Lebensqualität, sondern darüber hinaus auch zu langfristigen Vorteilen für Wirtschaft und Beschäftigung sowie für Wohnen und Freizeit führt“, so übereinstimmend die Bürgermeister der LEADER-Region Rhein-Wied: Hans-Günter Fischer (Linz am Rhein), Karsten Fehr (Unkel), Beauftragter Reiner W. Schmitz (Bad Hönningen) und Hans-Werner Breithausen (Rengsdorf-Waldbreitbach) anlässlich des Regionalforums in Rheinbrohl. |
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Rheinbrohl. Einen ersten wichtigen Baustein zur Erreichung einer nachhaltigen Mobilität sehen die Bürgermeister in der Erstellung eines interkommunalen und integrierten Elektromobilitätskonzeptes für die LEADER-Region Rhein-Wied, die aus den Verbandsgemeinden Linz am Rhein, Unkel, Bad Hönningen und der ehemaligen Verbandsgemeinde Waldbreitbach besteht.
Daher hat sich die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Rhein-Wied, vertreten durch die Verbandsgemeinde Linz am Rhein, im August 2018 im Rahmen der Projektförderung Elektromobilität des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) um eine Zuwendung des Bundes zur Förderung eines Elektromobilitätskonzeptes beworben. Nunmehr hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (Berlin) dem Antrag entsprochen und einen Zuwendungsbescheid übersandt, mit dem die LEADER-Region Rhein-Wied bis zu 86.432 Euro an Fördermittel erhält. Ein externer Dienstleister (Fachbüro) soll mit der Erstellung des Konzeptes beauftragt werden. Die Kosten hierfür wurden auf rund 108.000 Euro geschätzt.
„Mit der Erstellung des Elektromobilitätskonzeptes schaffen wir ein konkretes Fundament für die künftige klima- und umweltgerechte Mobilität in unserer Region“, so Bürgermeister Hans-Günter Fischer.
Bürgermeister Karsten Fehr sieht in der Elektromobilität zwar nur eine Brückentechnologie auf dem Weg zu einer umwelt- und sozialverträglichen Individualmobilität mit Brennstoffzellenfahrzeugen („Wasserstoffautos“). „Es wird jedoch noch eine ganze Zeit dauern, bis ein wirklich „grüner Wasserstoff“ erstellt werden kann. Daher sehe ich dieses Konzept zum derzeitigen Zeitpunkt als notwendigen Versuch an, den Individualverkehr umweltfreundlicher zu gestalten“. so Fehr.
Hintergrund:
Gemeinsam mit 19 weiteren Regionen in Rheinland-Pfalz wurde die Region Rhein-Wied für die Programmperiode 2014–2020 als LEADER-Region zertifiziert. In der Entwicklungsstrategie (LILE), die von der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Rhein-Wied für diese Förderphase erarbeitet worden ist, werden die Entwicklung eines Konzepts zur Schaffung der nötigen Organisations- und Infrastruktur für E-Fahrzeuge und die Durchführung von Maßnahmen zur Information und Sensibilisierung zum Thema E-Mobilität als Handlungsziele benannt.
Emissionen reduzieren
Ein wesentliches Ziel des Elektromobilitätskonzeptes ist es, einen Rahmen und eine geeignete Ausgangssituation zu schaffen, um zukünftig Emissionen zu reduzieren. Dafür bedarf es aber zunächst einer Machbarkeitsanalyse, um die Reduktionspotenziale und Effekte bei einer Infrastrukturanpassung zu messen.
E-Mobilität unterschiedlichen Zielgruppen näherbringen
Neben der Machbarkeitsanalyse sind öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen zu planen und durchzuführen, um das Thema E-Mobilität unterschiedlichen Zielgruppen näherzubringen. Darunter sind nicht nur kommunale Entscheider zu fassen, sondern ebenfalls gewerbliche Entscheider, Mitarbeiter, Bürgerinnen und Bürger, die für die Umstellung auf E-Mobilitätsangebote sensibilisiert werden sollen.
Entscheidungsgrundlage
Das übergeordnete Ziel dieses Vorhabens ist es, eine Entscheidungs- und Argumentationsgrundlage zu schaffen, welche im besten Falle eine Anpassung der Infrastruktur im Bereich der E-Mobilität rechtfertigt. Zukünftige Entscheidungen sollen unter Berücksichtigung dieses Konzeptes getroffen werden.
Modellcharakter und Übertragbarkeit
Das Konzept soll sich grundsätzlich auf andere, ähnlich strukturierte Regionen übertragen lassen. Durch die Veröffentlichung der Ergebnisse sollen andere Regionen profitieren und Erfahrungen ausgetauscht werden. Die LEADER-Region erstreckt sich über drei Verbandsgemeinden und sechs Ortsgemeinden der ehemaligen Verbandsgemeinde Waldbreitbach, sodass auf dieser Fläche ein ökonomisch sinnvolles E-Mobilitätsangebot erreicht werden sollte. Der Gebietszuschnitt als LEADER-Region stellt dabei insofern eine Besonderheit dar, als dass das Konzept auch interkommunale Lösungen in den Blick nehmen soll.
Idee
Mit dem Elektromobilitätskonzept soll ein regionales Verkehrsentwicklungskonzept erarbeitet werden. Einen wesentlichen Bestandteil soll dabei das Ladeinfrastrukturkonzept bilden, das Aussagen zu einem flächen- und bedarfsgerechten Aufbau von Ladestationen treffen soll. Anhand einer Fuhrparkanalyse soll zusätzlich die Machbarkeit in Bezug auf die Integration von Elektrofahrzeugen in die kommunalen Fuhrparks untersucht werden. Analog dazu soll eine Machbarkeitsuntersuchung auch für gewerbliche Fuhrparks ausgewählter Unternehmen durchgeführt werden. Mittels anschließender Testphasen sollen die Ergebnisse validiert und die Mitarbeiter/innen sensibilisiert werden. Im Zuge einer Fuhrparkanalyse soll außerdem geprüft werden, ob die Erzeugung von regenerativer Energie an den betreffenden Standorten in Frage kommen würde. Zusätzlich sollen verschiedene eCar- und eBike-Sharing-Modelle betrachtet werden, um Hinweise auf zukünftige Mobilitätsstationen zu liefern. Um Nutzungsintensität und Nachfrage zu analysieren, sollen auch hier entsprechende Testphasen eingeplant werden. |
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Nachricht vom 15.09.2019 |
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