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Nachricht vom 20.09.2019
Region
Kartoffelmarkt Steimel: Vier Tage Freiheit für die Muck
„Nach 699 Jahren wird in Steimel etliches anders werden“, so war es bei der Eröffnung des Kartoffelmarktes am heutigen Samstag (21. September) zu hören. Eins ist aber gewiss: Wenn Steimel im nächsten Jahr seinen 700. Geburtstag feiert, wird der Kartoffelmarkt ganz groß herauskommen. Dies klang bei den Eröffnungsreden von Ortsbürgermeister Wolfgang Theis und dem Vorsitzenden des Verkehrs- und Verschönerungsvereins, Volker Nelles, an.
Die Muck nahm heute die Abkürzung von ihrem Stall zum Festzelt. Fotos: Helmi Tischler-Venter und Wolfgang TischlerSteimel. Die hölzerne Muck war in diesem Jahr schlecht zu Fuß. Ihr Umzug fiel nur kurz aus oder wollte sie den neu gestalteten Marktplatz mit dem neuen Bushäuschen bewundern? In diesem Jahr nahm sie den kurzen Weg direkt zum Festzelt und nicht über die Hauptstraße. Vielleicht liegt es aber auch an ihrem Alter, denn sie feiert heute ihren siebzigsten Geburtstag.

Ortsbürgermeister Theis konnte zur Eröffnung viele Gäste begrüßen. „Nur aus der Politik sind in diesem Jahr weniger da, es sind ja keine Wahlen“, meinte Theis. Er dankte insbesondere dem Cheforganisator und Vorsitzenden des Verkehrs- und Verschönerungsvereins, Volker Nelles, den Gemeindearbeitern und der Dorfjugend, die sich der Dekoration angenommen hatte. Mit dem Freitagabend - mit DJ Daniel - waren die Verantwortlichen schon mal sehr zufrieden. Es war eine gut besuchte, fröhliche und friedliche Party gewesen.

Fassanstich gehört dazu
Charmant führte Gambrina Petra von der Hachenburger Brauerei in das Ritual des Fassanstiches ein. Gambrina ist die weibliche Variante des Brauer-Schutzpatrons Gambrinus. Sie wunderte sich, dass in Steimel erst der Schnaps und dann das Bier getrunken wird. In Hachenburg gebe es frühestens nach drei Bier einen Schnaps. In Steimel ist es ja kein gewöhnlicher Schnaps, sondern feinster Muckensaft aus der hölzernen Muck.

Die Aufgabe des Fassanstichs fiel in diesem Jahr dem Puderbacher Verbandsbürgermeister Volker Mendel zu. Er bekam von Gambrina Petra eine intensive Einführung und hörte gut und erfolgreich zu, denn mit dem ersten Schlag lief das Bier.

Bunte Vielfalt des Programms
Neben den Fahrgeschäften waren viele Händler nach Steimel gekommen, die ihre Waren feilboten. Angefangen von Haushaltswaren aller Art, Spielwaren, Lederwaren, Kleidung bis hin zu Honig, Gewürzen, Kerzen und vielen Dekorationsartikeln konnten die Besucher einkaufen. Mit dabei waren auch die Rentner von der Märchenmühle. Sie verkauften wieder ihre Kartoffeln für einen guten Zweck. Ihre Kartoffelsäckchen fanden reißenden Absatz. Im traditionellen Marktteil hinter dem Festzelt stellen Landwirte eine Vielzahl an Haustieren aus, von Zwergkaninchen bis Ackergaul. Zur Freude der Mädchen sind auch geführte Runden auf dem Pferderücken möglich. Im Kontrast dazu sind gleich daneben moderne Landmaschinen zu bewundern.

Es stehen Abschiede an
Die bekannte Westerwälder Partyband „BOSSKOPP“ wird dieses Jahr am Samstag auf dem Kartoffelmarkt in Steimel ihren letzten Auftritt haben und umso mehr für einen unvergesslichen Abend sorgen. Auch für Pfarrer Lindecken aus Niederwambach ist es der letzte Kartoffelmarkt in seiner Funktion. Lindecken geht in absehbarer Zeit in Rente.

Die Gemeinde Steimel wird bereits an Neujahr mit den Feierlichkeiten zum 700-jährigen Jubiläum beginnen. Bürgermeister Theis und Nelles von Verkehrs- und Verschönerungsverein haben angekündigt, dass so einiges anders werden wird. Sicher ist nur eins: Der Kartoffelmarkt 2020 findet statt. An seinem Geburtstagsgewand arbeitet ein Festausschuss, der auch die 700-Jahr-Feier gestalten wird. Wir alle dürfen gespannt sein.

Wie der Kartoffelmarkt am Sonntag und Montag weitergeht, können Sie hier in unserer Ankündigung lesen. (woti)
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
   
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