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Nachricht vom 03.10.2019
Region
Mit dem Revierförster unterwegs
„Ja, die Folgen des Klimawandels sind auch im kommunalen HWG Stadtwald (Heimbach-Weis, Gladbach) zu spüren“, informierte Revierförster Ralf Winnen die Gruppe der Senioren-Union Kreis Neuwied am Treffpunkt Waldparkplatz Antonskreuz. Reiner Kilgen, der Vorsitzende der Senioren Union, hatte dazu eingeladen.
Die Senioren Union Kreis Neuwied informiert sich im heimischen Wald über die Folgen des Klimawandels. Foto: PrivatNeuwied. Die Medien zeigen erschreckende Bilder von geschädigten Waldflächen. Der Wald ist klimakrank: Hitze, Dürre, Starkregen, Schädlinge, Pilzbefall. Und so rückte auch der heimische Wald in den Fokus: Wie sieht die tatsächliche Situation bei uns vor Ort aus? Revierförster Ralf Winnen hegt und pflegt „seinen“ Wald seit mehr als dreißig Jahren mit viel Herzblut, was während der beeindruckenden Führung deutlich zu spüren war.

Die vielzitierte „Massenbaumhaltung“ und Monokultur, bei der nur auf den Profit für die Holzwirtschaft geschaut wird und plantagenartig lediglich Fichten und Kiefern angebaut werden, gibt es im HWG Wald nicht. Bei der Aufforstung der Bimsabbauflächen und nach dem Sturm Wiebke 1990 hat man auf eine starke Baumdurchmischung geachtet: Laub- und Nadelhölzer mit unterschiedlichen Tiefenwurzelwerken, die einander nicht die Nährstoffe wegnehmen, wurden mit Bedacht gewählt. Und immer wieder betonte Ralf Winnen, dass es keine guten und schlechten Bäume gebe. Der Wald sei ein dynamisches Gebilde, ständigen Veränderungen unterworfen. Wichtig seien zukunftsfähige Konzepte für einen vielgestaltigen Wald mit Umwelt- und Ernährungsfunktion, Naherholung und forstwirtschaftlichem Nutzen.

Die Seniorengruppe wurde auch nach zwei Stunden intensiver Waldbegehung nicht müde, interessierte, aber auch kritische Fragen zu stellen. Dabei beeindruckte Revierförster Winnen mit seinem intensiven und vielschichtigen Wissen über das sensible Ökosystem des Waldes.

Und auch die Gespräche beim anschließenden Abendessen im Restaurant Burghof in Heimbach-Weis machten deutlich, wie sehr die Thematik den Seniorinnen und Senioren auf der Seele brennt. (PM)
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