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Nachricht vom 25.10.2019
Kultur
Vielfältige Jahresausstellung Kunstkreis 75 Engers
Der Kunstkreis 75 Engers lud zu seiner jährlich stattfindenden Ausstellung mit Werken eigener Mitglieder und Gästen am Freitag, dem 25. Oktober ein. Die feierliche Eröffnung im Schloss Engers wurde wieder von den Gebrüdern Krumscheid mit eigenen Gitarrenkompositionen sehr gefühlvoll abgerundet. Die Eröffnungsrede hielt die Kunstkennerin Charlotte Fichtl-Hilgers.
Enge herrschte im Engerser Schloss bei der Vernissage. Rechts: Charlotte Fichtl-HilgersNeuwied-Engers. Die Rednerin skizzierte den Kunstkreis Engers als im steten Wandel begriffene Vereinigung. Günter Krummeich und Werner Scheidweiler sind die einzigen noch aktiven Gründungsmitglieder. Den künstlerisch Schaffenden Öffentlichkeit und Präsentation zu ermöglichen, war das ursprüngliche Anliegen der Gruppe, durch immer größere Akzeptanz wurde 1975 eine Vereinsstruktur nötig. Kunst sei als menschliches Kulturprodukt das Ergebnis eines kreativen Prozesses, an dessen Ende das Kunstwerk steht. Kunst und Kultur seien für die Identität unverzichtbar, denn Kunst sei Nahrung für die Seele, begründete Fichtl-Hilgers die Bedeutung. Seit über 40 Jahren inspirieren sich die Mitglieder im Kunstkreis Engers gegenseitig, wobei sie zu unterschiedlichen Lösungen kommen in einer Vielzahl von Techniken: Aquarelle, Pastelle, Gouachen aus Pigmentfarben und Acryl, Mischtechniken, Enkaustik, Porzellanmalerei, Objekte in Mosaiktechniken, Ton, Holz, Stein und Metall, Fotografien, Zeichnungen und Texte für Bücher. Auch durch die Gastaussteller wird die Ausstellung bunt und vielgestaltig.

Künstler sehen die Welt mit anderen Augen und lassen sie den Betrachter neu entdecken. Die Zeit wird angehalten, das Geschehen auf einen Moment verdichtet. Kunst bewirkt Leichtigkeit, Ablenkung und Erbauung. Dem Künstler und dem Betrachter beflügelt sie beiderseits die Seele. Das Eingefangene ist der Wahrheitsmoment, den der Künstler darbietet. „Lassen Sie sich zu einem phantasievollen Gang anregen. Phantasie ist das Auge der Seele“, schloss Fichtl-Hilgers.

Die Senioren Krummeich und Scheidweiler zeigen ihre Arbeiten nebeneinander im ersten Stock: Werner Scheidweiler stellt Holzobjekte und neue Fotos von seinem idyllischen Silbersee aus und Günter Krummeich gestaltete Keramikobjekte, die teilweise von innen beleuchtet sind.

Die farblich reduzierten Gouachen der Kunstkreis-Sprecherin Ilse Christiansen-Kappus sind auf und um den Flügel verteilt, im Gegensatz dazu stehen die mit kräftigen Farben und Pinselstrich gemalten Bilder von Sezai Dani. Hauchzart und transparent muten die feinen Porzellanmalereien von Ute Henne an. Ein wie Papier geknicktes Objekt ist kaum als Porzellanarbeit zu identifizieren. Die bekannten farbintensiven Aquarelle von Lilo Jaschik erfreuen ebenso wie die pfiffigen Keramikarbeiten von Katrin Eggers-Helbach. Günter Bruchof arbeitet mit Mosaiksteinen, zum Beispiel ein Portrait von Robert Krups. Auch Sabine Kösters ist wieder mit Enkaustik-Bildern vertreten, ebenso Gemma Rest mit kontrastreichen Bildern wie den „Papageien“. Irmgard Stengel malte zum Beispiel „Heimgang“.

Hugo Fischkandl modellierte „Utopia“, während Waltraud Straub-Fischkandl ganz fein und modellierte Puppenstuben-Läden ausstellt, deren Detailreichtum von vielen Besuchern bewundert wurde. „Sturmvogel“ und andere Meeresimpressionen in Pastellkreide sind ebenso wie das naturalistisch wirkende von Dieter Westermann aquarellierte „Stillleben mit Trauben“ im Parterre des Treppenhauses aufgehängt.

Angelika Niermann verbindet philosophische Gedanken mit ihren Landschaftsbildern und Brigitte Jung entführt den Betrachtern mit ihren Acrylgemälden „Sommerwind“ und „Lilien“ in Urlaubsgefilde. Im heimatlichen Altwied haben die Collagen von Katrin Eggers-Helbach ihren Ursprung. Rommersdorf motivierte Karl-Fred Becker zu Pastellgemälden und Gudrun Vielmuth gestaltete den krähenden „Frühaufsteher“ in Mischtechnik. Hinreißende Buchillustrationen und lebensnahe Gedichte sind das Markenzeichen von Heidemarie Stollberg.

Die vielfältige Kunstausstellung ist im Engerser Schloss bis zum 3. November zu sehen: immer samstags von 14 bis 18 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. htv
       
       
       
       
     
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