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Nachricht vom 01.12.2019 |
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Region |
Junger Mann kämpft sich nach Unfall in sein Leben zurück |
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Menschen mit Handicaps haben es oft schwer, einen Job zu bekommen. Trotz Fachkräftemangel zahlen Arbeitgeber meist lieber eine Abgabe, anstatt Schwerbehinderte einzustellen. |
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Neuwied. Dass das auch anders geht, zeigt der Fall von Daniel Tiller (34). Sein Arbeitgeber, die Firma APA Brand Event Solutions in Neuwied, schafft mit Hilfe der Arbeitsagentur Neuwied eigens für ihn einen behindertengerechten Arbeitsplatz und reserviert ihm einen Job, bis der Umbau erledigt und seine Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt ist.
Wenn Daniel Tiller am Schreibtisch sitzt, sieht man einen gutgelaunten, routinierten jungen Mann, der immer einen lässigen Spruch parat hat. Ein Erfolgstyp - der sich gerade sein Leben zurück erkämpft. Das sieht man erst bei einem Blick hinter den Schreibtisch - Daniel Tiller sitzt im Rollstuhl.
Rückblick: Vor einem Jahr war der 34-Jährige voll auf Erfolgskurs. Der gelernte Koch hatte bei der international renommierten Eventfirma APA in Neuwied eine Umschulung zum Industriekaufmann abgeschlossen und sofort einen Job als Projektleiter ergattert. Er war der Mann für den Bereich Biathlon – sein Traumjob, ständig unterwegs, es hätte nicht besser laufen können. Bis zu diesem einen Tag, der alles veränderte.
Anfang 2019 wurde Sven als Motorradfahrer von einem Auto umgefahren. Diagnose: Querschnittslähmung. Monate Krankenhaus und anschließende REHA folgten. Anstatt zu verzagen, mobilisierte der junge Mann aus Vettelschoß jedoch seine Kräfte und gab nicht auf. Für ihn war klar: „Ich will zurück in mein Leben und in meinen Job.“ Aber wie? Die Geschäftsräume von APA waren nicht barrierefrei. Er hatte kein geeignetes Auto für die Wege zur Arbeit. Und welche Aufgabe würde er machen können?
Der Kontakt zu der Reha-Beraterin der Arbeitsagentur, Eva Hommen, brachte den ersten Stein ins Rollen. Denn auf Antrag fördert die Agentur unter anderem den barrierefreien Umbau von Arbeitsplätzen sowie technische Arbeitshilfen. In diesem Fall wurde Daniel Tiller ein rollstuhlgerecht umgebautes Auto genehmigt und natürlich auch die nötigen Umbaumaßnahmen im Betrieb, wie einen Personenaufzug und eine behindertengerechte Toilette.
„Die Initiative der Arbeitsagentur war wirklich großartig“, so Peter Adelfang, Geschäftsführender Gesellschafter von APA. Für ihn war trotz aller Umstände klar, dass er Daniel Tiller weiter beschäftigen möchte. „Wir sind sehr beeindruckt von seiner Willensstärke, und natürlich möchten wir seine Kompetenz weiterhin für unser Unternehmen sichern. Daher haben wir einen Job im Bereich Projektleitung für ihn freigehalten, denn eins ist uns bewusst: Herr Tiller möchte nicht irgendeinen Job machen, sondern kann nur in seinem Job langfristig zufrieden sein.“
Dabei sind beide Seiten sich einig: Daniel Tiller kann und möchte keine Sonderbehandlung bekommen und er wird in seinem Job volle Leistung bringen müssen. „Das ist ein sehr schnelles und intensives Geschäft, in dem wir arbeiten, das keine zweite Chance gibt“, sagt Peter Adelfang. Doch Daniel Tiller, wie der Chef schmunzelnd verrät, sei bekannt dafür, dass er sich auch mal energisch durchsetzen könne. Und dies sei sicherlich auch einer der Gründe, warum er nicht bereit sei, zu akzeptieren, durch den Rollstuhl seine Mobilität und Selbständigkeit zu verlieren. „Langfristig möchte ich genau wie meine Kollegen wieder vor Ort arbeiten, Dienstreisen machen und am liebsten den Bereich Biathlon zurückerobern“, sagt Daniel Tiller. Dass er das auch tatsächlich schaffen kann, daran zweifelt hier niemand.
Die Integration von Daniel Tiller bezeichnet Reha-Beraterin Eva Hommen als „eine schöne und dankbare Aufgabe“. Zum einen sei Daniel mit seiner positiven Einstellung und Ausstrahlung ein ganz besonderer Mensch. Zum anderen sei das Engagement und die Kooperationsbereitschaft von dem Arbeitgeber APA vorbildlich. „Es waren einige Hürden zu nehmen, aber gemeinsam ist alles machbar.“ Thomas Becker, Geschäftsführer operativ bei der Agentur für Arbeit Neuwied, ergänzt: „Bei der Integration von behinderten Menschen muss es Hand in Hand gehen, und in diesem Fall hätte es nicht besser laufen können.“ |
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Nachricht vom 01.12.2019 |
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