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Nachricht vom 03.12.2019 |
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Region |
Katrin Pütz ist Ehrenpreisträgerin der Johanna-Lowenherz-Stiftung 2019 |
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Die Agraringenieurin wird für ihre Erfindung und Geschäftsidee des „Biogas-Rucksacks“ geehrt. Ihre Erfindung so einfach wie genial: Biogas für den Haushalt in einem sogenannten Lowtech-Transportmittel: einem Rucksack. |
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Neuwied. In seiner jüngsten Sitzung hat der Kreisausschuss des Landkreises Neuwied Katrin Pütz für ihr entwicklungspolitisches relevantes Biogas-Konzept ausgezeichnet. Die Agraringenieurin entwickelte ein umfassendes Konzept, das dem umweltfreundlichen Energieträger Biogas in den sogenannten Entwicklungsländern zum Durchbruch verhelfen kann. Frauen profitieren im Besonderen von dem Konzept, da sie häufig stundenlang Brennholz suchen und über dem Holzfeuer beim Kochen den wenig gesunden Rauch des Holzfeuers einatmen.
„Katrin Pütz ist als Ingenieurin ein Vorbild für junge Frauen. Eine erfolgreiche Frau, im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Sie steht aber auch für eine Entwicklungs- und Umweltpolitik, die ganz nah bei den Menschen vor Ort ist. Sie beweist, dass Umwelt und Entwicklung nicht im Gegensatz zu denken sind, sondern bei klugen Entscheidungen und Erfindungen Hand in Hand gehen, wirklich genial“, so Landrat Achim Hallerbach nach der Entscheidung des Kreisausschusses. Die Westerwälderin stammt aus Neuhäusel und studierte in Hohenheim Agrartechnik. Ihr Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen insbesondere in Afrika zu verbessern. Mit ihrem komplexen Biogas-Konzept werden Ökonomie und Ökologie gleichwertig gedacht: Umweltfreundliches Biogas, bezahlbar und für die Menschen erreichbar mit der zusätzlichen mittelfristigen Zielsetzung aus Subventionsempfängerinnen und –empfängern eigenständige Geschäftsleute zu machen.
Die Ehrenpreisverleihung findet am 12. März 2020 im Roentgen-Museum Neuwied statt. Informationen zur Stiftung.
Wie funktioniert der Rucksack?
Bei dem „Rucksack“ handelt es sich um einen relativ großen Big Pack, wie er in der Landwirtschaft verwendet wird. Durch ihn wird Biogas in immer mehr Ländern zu einer zuverlässigen Alternative. Biogasprodukte liefern mehr als saubere Energie zum Kochen. Die mobilen Biogaslösungen der Firma „B energy“ produzieren, speichern, transportieren und nutzen Biogas zum Kochen aus Abfällen.
So gibt es zum Beispiel Biogas für Städter in Addis Abeba, Äthopien
Aus dem Mist einer Ziege und Küchenabfällen, gemischt mit Abwässern aller Art, produziert die kleine 1,5 Kubikmeter Biogasanlage zuverlässig genug Gas, um den gesamten Kochbrennstoff für bis zu drei Personen zu ersetzen. Diese Anlage wurde bewusst unter suboptimalen Bedingungen betrieben, um die Grenzen dieser Technologie auszutesten – außer Regenzeit konnten die Bedingungen nicht hart genug gewählt werden. Der Gärrest als organischer Dünger macht die Gemüseproduktion im Stadtgarten zu einem echten Vergnügen. Ein Pilotprojekt in einem Flüchtlingslager in Äthiopien testet das Potenzial, Kerosin und Brennholz durch Biogas aus menschlichen Fäkalien und organischen Abfällen zu ersetzen. Technisch ein Erfolg, das Management ist allerdings mit Bedacht zu organisieren.
Müllberge sind wie eine Goldgrube
Ein weiteres Beispiel ist die Biogasschule in Kirenge, Ruanda: Diese Schule im ländlichen Ruanda hat das erste (B)energy Biogassystem installiert, nachdem eine Lehrerin das drei-tägige Training in Deutschland absolviert hatte. Diese Schule ist auf eine erstaunliche Art und Weise organisiert: Das Schulgeld wird von Eltern und Kindern bezahlt, indem man den Tieren Gras und Blätter bringt. Die Schule hat Kühe, Schafe, Hasen und Schweine und alle brauchen Futter. Der Mist dieser Tiere wird für die Biogasproduktion verwendet. Tiere und Küche sind weit voneinander entfernt, aber das Gas wird in einen Rucksack gefüllt und in die Schulküche transportiert, wo Abendessen für etwa 60 Kinder mit Biogas gekocht wird.
Und in Toffo, Benin ermöglicht der Biogas-Rucksack Müllverwertung und Biogas-Verkauf:
Innerhalb weniger Monate haben sie bewiesen, dass die Umwandlung von Abfall in Energie nicht nur die Reinigung des Gebiets, sondern auch die Verbesserung von Leben bedeutet. Organische Abfälle sind wertvoll, Müllberge sind wie eine Goldgrube. Am neuen Entsorgungsstandort in Toffo, Benin, produziert ein kleines Team gasförmiges Gold – Biogas! htv
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Nachricht vom 03.12.2019 |
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