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Nachricht vom 06.01.2020
Kultur
Die große Frage: „Warum bin ich auf der Welt?“
Das Musical „Warum bin ich auf der Welt?“ der angehenden Erzieher/innen der Alice Salomon Schule Linz am Rhein, thematisierte diese eine Frage, welche sich wohl im Laufe eines jeden Menschenlebens mindestens einmal auftut. „Was ist der Sinn des Lebens?“ Die Einnahmen durch die Aufführungen spendeten die Schüler dem "Ambulanten Kinder- und Jugendhospiz" in Koblenz.
Foto: prLinz. Vorlage des Musicals war das Buch „Die große Frage“ von Wolf Erlbruch. Erlbruch lässt in seinem Buch verschiedene Charaktere auf „Die große Frage“ antworten. Jede Figur hat eine Antwort, selbst der Tod – „Um das Leben zu lieben“.

Allerdings standen die angehenden Erzieher bei den Vorbereitungen für das Musical erst einmal vor einer ganz anderen - aber dennoch großen Frage, nämlich: „Wie sollten wir Kindern einen so abstrakten Inhalt begreiflich machen und überhaupt, ist der Sinn des Lebens etwas Greifbares?“

Hierzu klärten die Schüler zunächst für sich selbst die Sinnfrage des Lebens und reflektierten ihre eigene Haltung. Im Anschluss war es wichtig sich darüber zu informieren, wie sich Philosophie für Kinder gestalten und greifbar werden lässt. Nachdem die Klassen verschiedene Möglichkeiten abgewogen haben und sich diesbezüglich Klarheit verschaffen konnten, ging es darum, die Handlung des Buches als Musical zu visualisieren. Neben der Gestaltung der Requisiten und dem Bühnenbild wurden auch die handelnden Figuren neu definiert. Die verschiedenen Charaktere traten hierzu in einem ausführlicheren Dialog in verschiedenen Szenen auf.

Das Ergebnis dieses Projektes, oder besser gesagt, die Antwort auf die große Frage lag für die angehenden Erzieher darin, dass der Sinn des Lebens vielleicht in Allem und im Nichts liegt. Nicht unbedingt alles was Greifbar ist, ist auch begreiflich. - Nicht unbedingt alles was Begreiflich ist, ist greifbar. Antworten hierauf gibt es wohl mindestens so viele, wie es Menschen auf der Welt gibt und jede gefundene Antwort ist die richtige.

Die Einnahmen durch die Aufführungen wurden dem "Ambulanten Kinder und Jugend Hospiz" in Koblenz persönlich übergeben. Das gespendete Geld wird schwerpunktmäßig für Aktivitäten mit Geschwisterkindern verwendet, denen aufgrund der schwierigen häuslichen Situation häufig zu wenig Zeit und Beachtung geschenkt wird. Bei dem Besuch des Hospizes haben die angehenden Erzieher verschiedene Einblicke in die Arbeit erhalten und erfahren, für welche Aktivitäten ihre Spende genutzt werden könnte. Hierzu zählen zum Beispiel Kreativworkshops, Wanderungen und ein Familienbrunch mit Trommelprogramm. Das Hospiz unter der Leitung von Dirk Griesel begleitet die Familien im Umkreis von 50 Kilometer von Beginn der Diagnose bis über den Tod hinaus. Das Hospiz ermöglicht es, dass Kinder bis zuletzt ein für sie lebenswertes Leben führen können und zu Hause in der ihnen vertrauten Umgebung sterben können.

Die Alice-Salomon-Schule ist eine Kulturschule. Davon können sich alle Interessierten auch am Tag der offenen Tür der Alice-Salomon-Schule am Standort Linz überzeugen, der am 1. Februar 2020 in Linz stattfindet.
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