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Nachricht vom 18.02.2020 |
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Wirtschaft |
SWN und SBN gehen weiter offensiv auf junge Leute zu |
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Mit sehr guten Ergebnissen haben die Industriekaufleute Jessica Meyer und Selina Haupt sowie Kfz-Mechatroniker Pascal Wenneckers ihre Ausbildung bei den Stadtwerken Neuwied abgeschlossen. Dort freut man sich einerseits, merkt aber auch, dass die Suche nach guten Azubis immer schwieriger wird. |
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Neuwied. „Jeder Betrieb merkt, dass die Zahl der Bewerber sinkt“, sagt Personalchef Dirk Reuschenbach. „Während wir früher bis zu 250 Bewerbungen für 14 Ausbildungsstellen auf den Tisch bekamen, sind es heute gerade mal 150.“ Ausbildung sei kein Selbstläufer mehr, vielmehr sei man als Unternehmen gefordert, die eigenen Vorzüge deutlich herauszustellen - und geht bei SWN und SBN auch neue Wege. „Wir sind in den sozialen Medien präsent, haben eine Facebook-Gruppe zur Ausbildung, unsere Azubis geben auf Instagram Einblicke in ihren Berufsalltag.“ Messen und Speed-Datings gehören mittlerweile zum Pflichtprogramm, erklärt Ausbildungsleiterin Sarah Schmitz: „Unsere Azubis begleiten uns und können aus eigener Erfahrung berichten. Und mit VR-Brillen können sich Schüler einen virtuellen Einblick in den Berufsalltag bei uns verschaffen.“
Die Rahmenbedingungen sind wichtig, aber offenbar nicht entscheidend, so Reuschenbach. „Wir reden bei uns nicht über einen Mindestlohn von 515 Euro: Wir zahlen schon im ersten Lehrjahr rund 1020 Euro.“ Außerdem, ergänzt Schmitz, „gibt es Sonderzulagen wie einen Fahrtkostenzuschuss, ein Mentorensystem, wir zahlen Schulbücher und Arbeitsmaterialien, Seminare und Workshops. Außerdem bieten wir einmal wöchentlich einen eigenen Werksunterricht, geben Sonderurlaub vor Prüfungen und Prämien bei erfolgreichem Abschluss. Daran kann es nicht liegen.“
Die hohen Anstrengungen tragen Früchte. Mehrfach wurden die Betriebe in der Hafenstraße von „Focus Money“ im Ranking „Deutschlands bester Ausbildungsbetrieb“ ausgezeichnet und die jungen Leute schließen regelmäßig im Kammerbezirk der IHK mit überdurchschnittlichen Ergebnissen ab, so Reuschenbach: „Natürlich erwarten wir auch viel. Die Entwicklung der Energiewirtschaft wird immer komplexer, daher brauchen wir Fachkräfte, die in das Unternehmen hineinwachsen. Nur so können wir die Qualität unserer Arbeit auch in Zukunft gewährleisten.“
Für den Bereich der Industriekaufleute sieht die Nachfrage noch gut aus, immer schwieriger ist es im gewerblichen Bereich. Mehr Interessenten für die Jobs als Fachkraft für Abwassertechnik, Straßenbauer und Elektroniker wären willkommen. Ärgerlich ist indessen ein hartnäckiges Gerücht, dass eine Bewerbung aussichtslos sei, da die Stellen „unter der Hand“ vergeben würden. Für beide ein Rätsel. Natürlich freue man sich, wenn sich die Kinder von Mitarbeitern, Freunden und Bekannten bewerben. Sie müssten aber die gleichen Einstellungstests und Bewerbungsgespräche bestehen wie jeder andere auch.
Die nächsten Möglichkeiten, die Berufe von SWN, SBN oder Deichwelle kennenzulernen, gibt es am 2. und 3. März, 9 bis 13 Uhr, in der David-Roentgen-Schule Neuwied. „Und wer Fragen hat, kann mir eine SMS oder WhatsApp unter 0151/58810533 senden.“ Sarah Schmitz vermittelt dann gerne einen direkten Kontakt zu einem der Azubis.
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Nachricht vom 18.02.2020 |
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