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Nachricht vom 25.02.2020 |
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Region |
Falsche Schwiegertochter ergaunert hohe Geldsumme |
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Wie der Polizei am 25. Februar mitgeteilt wurde, erbeuteten Telefonbetrüger in Bad Honnef am 11. Februar mehrere zehntausend Euro. Dort hatte sich mittags eine Anruferin als angebliche Schwiegertochter ausgegeben. Unter der Legende, dass sie einen Autounfall gehabt habe, bat sie um finanzielle Unterstützung. |
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Bad Honnef. Die falsche Schwiegertochter gab an, sie müsse die hohen Reparaturkosten nach dem Unfall sofort bar bezahlen, ansonsten würde ihr der Führerschein entzogen. Die Eheleute, die davon ausgingen, dass es sich tatsächlich um ihre Schwiegertochter handeln würde, zeigten sich hilfsbereit. Sie übergaben am Nachmittag das Bargeld an eine angebliche Mitarbeiterin der Werkstatt.
Einen Tag später meldete sich die angebliche Schwiegertochter erneut. Diesmal bat sie um Überweisung von mehreren tausend Euro für die Anschaffung eines neuen Autos. Durch die geschickte Gesprächsführung und ständige, teils mehrstündige Telefonate, überwies die Angerufene schließlich den Geldbetrag auf ein Konto bei einer Online-Bank.
Als sich die Angerufene ein paar Tage später in einem Telefonat mit ihrer echten Schwiegertochter nach dem neuen Auto erkundigte, wurde klar, dass sie Opfer der Telefonbetrüger geworden ist. Das Konto, so ergaben die gestern sofort eingeleiteten Ermittlungen der Bonner Staatsanwaltschaft und des Kriminalkommissariats 24, wurde vermutlich unter falschen Personalien eröffnet.
In diesem Fall sind die Telefonbetrüger mit einer abgewandelten Form des "Enkeltricks" vorgegangen:
Die Täter rufen ältere Menschen unter dem Vorwand an, Verwandte (meistens Enkel oder Neffen) oder gute Bekannte zu sein: "Rate mal wer am Telefon ist?" Dann täuschen sie einen finanziellen Engpass vor und bitten um hohe Bargeldbeträge, weil sie das Geld aufgrund einer Notlage sofort benötigen (zum Beispiel nach einem Autounfall). Durch mehrere Telefonanrufe in kurzer Zeit erhöhen die Anrufer den psychischen Druck auf ihre Opfer, verbunden mit Appellen wie: "Hilf mir bitte!" Die Täter bitten um absolute Verschwiegenheit gegenüber Dritten (zum Beispiel anderen Verwandten). Weil sie angeblich nicht selbst kommen können, vereinbaren sie mit den älteren Menschen ein Kennwort, das ein Freund oder Bekannter nennen wird, wenn er als Bote das Geld abholt. In zahlreichen Fällen haben die älteren Opfer nach solchen Gesprächen hohe Geldbeträge von ihrem Konto abgehoben, um dem vermeintlichen Enkel zu helfen.
Ausführliche Informationen und ein Video zum Schutz vor "falschen Enkeln" finden Interessierte hier.
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Nachricht vom 25.02.2020 |
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