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Nachricht vom 21.03.2020 |
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Politik |
Kreis Neuwied: Neue ÖPNV-Konzepte sind gefragt |
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Zum Ende letzten Jahres wurde die drohende Insolvenz des Mittelrheinischen Verkehrsbetriebs (MVB) als zuständiger Bus-Unternehmer im Kreis Neuwied bekannt. Der Landkreis hat im Rahmen der Notvergabe eine den Verkehr sichernde Übergangslösung geschaffen. Im Zuge der anstehenden ÖPNV-Ausrichtung für Stadt und Kreis Neuwied gilt es sich mit neuen und zukunftsträchtigen Konzepten auseinanderzusetzen. MdL Lefkowitz und die Kreisverwaltung sind aktiv. |
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Neuwied. Der Busverkehr in Stadt und Kreis Neuwied ist in der Krise. Der Schülerverkehr lässt viele Eltern oft mehr als unzufrieden zurück, bei der Taktung der übrigen Buslinien klaffen große Versorgungslücken und die Preise einzelner Fahrten sind Vielen zu hoch. Für die Menschen in der Stadt, an der Rheinschiene und im Westerwald müssen bis zum Ende der Übergangslösung, zukunftsfähige Konzepte gefunden werden.
Eine mögliche Alternative sind „OnDemand“-Konzepte (OnDemand bedeutet „auf Anforderung“), bei denen eine flexible und Nachfrage orientierte Durchführung elementare Bestandteile des Betriebs sind. Hierzu waren der SPD-Landtagsabgeordnete Sven Lefkowitz in Begleitung von Juso-Vorsitzenden Stadt Neuwied Janick Helmut Schmitz in der Stadtverwaltung Wittlich, um sich bei Bürgermeister Joachim Rodenkirch und dem Fachbereichsleiter Jan Mußweiler über den OnDemand-basierten Wittlich-Shuttle zu informieren.
„Die offenen Fragen zur konkreten Fortführung des ÖPNV in Neuwied und Umgebung müssen schnell mit einer wirklichen Verbesserung für den Busverkehr beantwortet werden. Hierfür brauchen wir eine langfristige Neuausrichtung und ganz neue Elemente, um die Erreichbarkeiten zu verbessern“, sagt der Landtagsabgeordnete.
Lefkowitz führt weiter aus: „Wenn der Taktverkehr mit langen Fahrtzeiten und hohen Preisen zwischen Stadt und Umgebung zu Geisterbussen oder großen Versorgungslücken führt, muss das gesamte Fahrplankonzept inklusive der Preise optimiert werden, um die Nutzung wieder attraktiv zu machen. Hierzu gehört, dass zukünftiger Busbetrieb den jeweiligen Streckenverläufen angepasst und auch flexibel mit Kleinbussen von Beförderungsunternehmen durchgeführt werden kann.
Die Herausforderung für Neuwied wird die Verbindung eines gut und eng getakteten Ringverkehrs in der Stadt zusammen mit der bedarfsgerechten Gestaltung im Umland sein. Mit dem Wittlich-Shuttle gibt es ein Beispiel, wie diese Anforderungen zu meistern sind. Das kann ich mir auch für Stadt und Kreis Neuwied gut vorstellen.“
Der Wittlich-Shuttle basiert auf einem Rufbus-Konzept (OnDemand), das sich durch die Abkehr von einem getakteten Verkehr, einer neuen Haltestellenkonzeptionierung, praktischen Direktfahrten als linienfreiem Pendelverkehr zu günstigen Fahrpreiskondiktionen von höchsten drei Euro pro Einzelfahrt und der Bestellmöglichkeit per App oder Telefon auszeichnet. Bei OnDemand-Konzepten wie dem Wittlich-Shuttle kommen die Kommunen für betriebliche Defizite auf, das ist eine der großen Herausforderungen. Jedoch sind OnDemand-Modelle ein hervorragender Beitrag zur Sicherstellung eines guten und fortschrittlichen ÖPNV-Angebots.
In der Kreisverwaltung Neuwied sind die zuständigen Mitarbeiter nicht untätig gewesen, wie der zuständige erste Beigeordnete Michael Mahlert erläutert. Es laufen Gespräche mit den Busunternehmen. Ein Planungsbüro hat Ergebnisse geliefert, über die in den Gremien diskutiert und entschieden werden muss. „OnDemand“-Konzepte sind ein großes Thema. Hier wird ein Feldversuch gestartet werden. Wobei Corona den Zeitplan derzeit offen lässt. Für das Pilotprojekt sind die Verbandsgemeinden Asbach und Puderbach mit ihren vielen Ortsgemeinden angedacht.
PM/red
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Nachricht vom 21.03.2020 |
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