NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 25.03.2020
Region
Rothaubenturakos – Auffallend gefärbte Vögel im Zoo Neuwied
Im Zoo Neuwied leben über 185 verschiedene Tierarten, wovon die meisten zu den Vögeln gehören. Ein Teil dieser Vögel ist im Avimundo (Welt der Vögel) untergebracht. Dieser Bereich wurde im Spätsommer 2017 komplett neu gestaltet und mit neuen Vogelarten besetzt.
Fotos: Zoo NeuwiedNeuwied. Insgesamt acht verschiedene Arten teilweise in Vergesellschaftung sind für die Besucher zu sehen. Hinter den Kulissen befinden sich außerdem weitere Volieren unter anderem für die Zucht der bedrohten Gelbwangenkakadus. Besonders farbenfroh anzusehen ist das Pärchen der Rothaubenturakos. Wie der Name schon verrät, haben sie eine Haube auf dem Kopf, die auffallend rot gefärbt ist. Das restliche Gefieder grün bis bläulich. Beide Geschlechter unterscheiden sich in der Färbung nicht.

Turakos gibt es in 23 verschiedenen Arten, die alle in Afrika beheimatet sind. Der Rothaubenturako lebt in den Wäldern im Westen Angolas. Nur selten kommt er auf den Boden und verbringt die meiste Zeit in den Baumkronen. Dort sucht er nach Früchten, Blättern, Knospen und Samen, die den Hauptbestandteil seiner Nahrung ausmachen. Rothaubenturakos leben in monogamen Partnerschaften und verteidigen ihr Revier vehement gegen Artgenossen oder andere Vögel. Sie verständigen sich unter anderem durch sehr laute Rufe. Auf der Roten Liste der IUCN werden sie als „nicht gefährdet“ gelistet, da sie in Angola recht häufig sind Es gibt dennoch ein Europäisches Ex-Situ Programm (EEP), welches die Haltung und Zucht dieser Vögel koordiniert. Auch die Vögel im Zoo Neuwied sind Teil dessen.

Außergewöhnlich bei den Turakos ist, dass sie die rote und grüne Färbung der Federn nicht durch Naturfarbstoffe oder Lichtbrechung erzeugen. Stattdessen gibt es zwei Farbstoffe: Turacin (rote Färbung) und Turacoverdin (grüne Färbung). Sie entstehen über Mineralien in der pflanzlichen Nahrung, zum Beispiel Kupfer- und Eisenverbindungen, die im Körper umgewandelt werden und dann die Federn färben. Besonders ist auch, dass diese Farbstoffe leicht wasserlöslich sind, und durch Regen oder beim Baden in geringen Mengen ausgewaschen werden. Aber keine Sorge, die Rothaubenturakos produzieren die Farbstoffe immer wieder neu, sodass sie weiterhin schön gefärbt sind und sich Zoobesucher, sobald der Zoo Neuwied wieder geöffnet ist, wieder daran erfreuen können.
 
Nachricht vom 25.03.2020 www.nr-kurier.de