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Nachricht vom 24.04.2020
Region
Gesundheitstipp: Atemgymnastik und Atemtraining
Atemgymnastik und Atemtraining als Prävention für Gesunde und zur Unterstützung bei Lungenerkrankungen. Atem ist Leben, dies wird uns in dieser besonderen Zeit deutlich. „Atemgymnastik und Atemtraining gehören zu den Leitlinien der Behandlung und Verbesserung von Lungenerkrankungen“, so Frau Dr. Bettig Lungenfachärztin in Raubach und Lungensportfachtrainerin Nicole Scheyer, Sportfreunde 09 Puderbach.
Nicole Scheyer. Fotos: prPuderbach. Jeder kann aktiv seine Lungenfunktion verbessern und die Atemhilfsmuskulatur - (Bauch,- Brustkorb,-Rumpfmuskeln, Brust,- Hals,- Schulter,- Rückenmuskulatur, Zwerchfell) mobilisieren und stärken.

Grundübung der Atemgymnastik
Ausgangsposition: Liegend oder sitzend.
Liegen Sie entspannt, mit angestellten Beinen. Konzentrieren Sie sich ganz auf Ihre Atmung. Versuchen Sie zu erspüren, wo Sie in Ihrem Körper Ihre Atembewegung wahrnehmen.

Beobachten Sie:
Atembewegung und Atemwahrnehmung
Wie lange dauert eine Ein-, wie lange eine Ausatmung?
Wo kann ich die Atembewegung am meisten spüren?
Bis wohin kann ich die Einatmung spüren?
Wie lange dauert die Pause nach der Ausatmung?
Atme ich tief oder flach, schnell oder langsam?
Atme ich durch die Nase oder den Mund?
Verspüre ich Schmerzen beim Atmen?
Atme ich leise oder sind Atemgeräusche zu hören?
Legen Sie nun Ihre Hände auf die verschiedenen Bereiche Ihres Körpers.

Übungen zur Atemtechnik
Bauchatmung
Legen sie Ihre Hände auf den Bauch und atmen Sie tief in den Bauch hinein. Sie spüren, wie sich bei der Einatmung die Bauchdecke hebt und bei der Ausatmung wieder senkt.

Brustatmung
Legen sie Ihre Hände flach auf das Brustbein und atmen Sie tief in die Brust hinein. Der Brustkorb hebt sich bei der Einatmung an und senkt sich bei der Ausatmung wieder ab.

Flankenatmung
Legen sie Ihre Hände flach seitlich auf die Rippen und atmen Sie tief in die Seiten hinein. Bei der Einatmung sollte sich der Brustkorb zur Seite hin spürbar weiten, bei der Ausatmung wird er schmaler.

Rückenatmung
Atmen Sie tief in den Rücken hinein und versuchen Sie dabei, besonders den unteren Rücken zur Unterlage zu atmen.

Richtungsatmung
Atmen Sie mit vier Atemzügen hintereinander in die beschriebenen Atemräume. Dabei sollten sie einzelnen Atemräume (Bauch, Brust, Flanke, Rücken) deutlich spürbar sein.

Komplettatmung
Nun werden alle Atemräume miteinander verbunden. Legen sie eine Hand auf den Bauch und eine Hand auf das Brustbein. Bei der Komplettatmung wölbt sich zuerst der Bauch nach vorn, dann hebt sich der Brustkorb an. Bei der Ausatmung senkt sich zunächst der Brustkorb wieder ab, dann flacht der Bauch langsam ab.

Halbmondlagerung
Als Atemdehnlagerung dient sie der Belüftung der gesamten Lunge. Ziel: Die Lunge wird im größeren Umfang von „alter Luft“ entleert und mit frischer, neuer Luft befüllt.

Ausführung: Bringen Sie Ihre Arme und Beine in die Halbmondlage, so dass Sie die einseitige Dehnung der Muskulatur merklich spüren. Atmen Sie tief in die gedehnte Seite hinein und belüften Sie so die Lunge auf dieser Seite. Wiederholen Sie diese Übung auf der anderen Seite. Sollte Sie Schulterprobleme haben, lassen sie Ihre Arme neben dem Körper liegen.

Halbkreis - Kopf wenden
Teile der Hals und Nackenmuskulatur unterstützen die Atmung. Ziel: Lockerung des Kopf-, Hals und Schulterbereich. Sie werden belebt und erfrischt. Beruhigung des Atems, die Atembewegung breitet sich im Schulter- und Brustbereich aus.


Ausführung: Drehen Sie Ihren Kopf langsam nach links, soweit wie es angenehm ist. Drehen Sie Ihren Kopf nun langsam in einer Halbkreisbewegung nach rechts. Nehmen Sie wahr, wie sich Ihr Atem auf die Bewegung einstellt. Wiederholen sie die Bewegung mehrmals.

Schultern ein- und ausrollen
Besonders bei vorgebeugter Körperhaltung wird die Atmung stark eingeschränkt. Ziel: Oberkörperaufrichtung, Mobilisation oberer Rücken, Schultern, Brustkorb, Brustwirbelsäule. Verbesserung der Beweglichkeit der Rippen und des Brustbeins, Vertiefung der Ein- und Ausatmung.


Ausführung: Nehmen Sie eine aufrechte Sitzhaltung ein. Drehen Sie Ihre Hände, Arme und Schultern nach innen. Atmen Sie dabei aus. Geben Sie mit dem Brustbein und dem Kopf weich nach, so dass sich der Bereich zwischen den Schulterblättern öffnet. Kehren Sie diese Bewegung nun um, der Brustkorb und die gesamte Vorderseite öffnen sich. Atmen Sie dabei ein. Nehmen Sie wahr, wie sich Ihr Atem auf darauf einstellt und vertieft. Wiederholen sie die Bewegung mehrmals.

Zur Person:
Nicole Scheyer, 54 Jahre
Lizenzierte Fachtrainerin Innere Medizin - Schwerpunkt Lungensport
Lizenzierte Fachtrainerin Orthopädie
Referentin BSV – Rehabilitationssportverband RLP für Lungensport und Orthopädie
Referentin Sportbund Rheinland unter anderem Atemtraining
Heilpraktikerin
Seit 5 Jahren leite ich eine Lungensportgruppe, sowie Orthopädiesportgruppen für die Sportfreunde 09 Puderbach.

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