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Nachricht vom 26.04.2020
Politik
Gemeinnützigen Institutionen helfen und Kommunen entlasten
„Wir sprechen uns für eine breitere Verwendung der durch das Land bereitgestellten Mittel zur Bewältigung der Corona-Krise aus", so Holger Wolf, Mitglied der Grünen Kreistagsfraktion und Sprecher des OV Unkel-Linz-Bad Hönningen.
Neuwied. Der Kreis Neuwied hatte rund 4,5 Millionen Euro an Landeshilfen erhalten. Doch Mehrkosten entstehen nicht nur dem Kreis, sondern auch den Kommunen. Dementsprechend sollte sich der Kreis hier solidarisch zeigen und einen Teil der Mittel den Kommunen zur Verfügung stellen. Bisher wurden die Mittel einzig durch den Kreis verwendet, unter anderem für die wichtigen Corona- und Fieberambulanzen. Auch zur Weiterbeschäftigung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Sozialen Dienste wird das Geld verwendet.

Die Krise trifft aber auch die Zivilgesellschaft, das Vereinsleben ist stark eingeschränkt und viele Vereine und gemeinnützige Institutionen geraten in finanzielle Schieflagen und stehen teilweise bereits vor der Insolvenz. Sie aber sind das Fundament unseres gemeinschaftlichen Zusammenlebens, toleranten Miteinanders, unserer Demokratiebereitschaft und dem Wohlbefinden jedes Einzelnen. „Es gilt, diese vielfältigen Angebote für die Menschen in unserem Landkreis zu erhalten.

Die Mittel des Landes sollten daher ebenso den Vereinen und Institutionen vor Ort zugutekommen", davon ist Bettina Sagebiel, Sprecherin des OV Asbach Land überzeugt. Die bisher nicht zweckgebundenen Mittel sollten über die Kommunen verteilt werden, denn hier kennt man die Vereine und weiß, wo der Schuh am meisten drückt. Oft sind geringe finanzielle Unterstützungen ausreichend, um Vereine wirtschaftlich in der Corona-Krise zu stützen und damit auch ihre Systemrelevanz für das soziale Gemeinwesen anzuerkennen.

„Es kann nicht richtig sein, dass der Landkreis die erhaltenen Gelder nur für die eigenen Ausgaben verwendet und gleichzeitig in den Verbandsgemeinden und der Stadt Neuwied wichtige Stützen des gesellschaftlichen Lebens ihre Daseinsgrundlage verlieren", ergänzt die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat Neuwied, Regine Wilke. Die Herausforderung zur Bewältigung trifft alle gleichermaßen und in dem gleichen Maße sollten wir versuchen, die Belastungen für die Menschen im Kreis Neuwied bestmöglich zu reduzieren. (PM)
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