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Nachricht vom 07.06.2020
Region
Corona: Verschiebungen bei Abfallmengen im Kreis Neuwied
Die coronabedingte Lockdown-Phase in den Monaten März, April und Mai hat auch beim Abfallaufkommen einige Veränderungen gebracht. Dies teilte die Neuwieder Kreisabfallwirtschaft mit.
SymbolfotoNeuwied. Im Vergleich zu den Vorjahren ergaben sich folgende Veränderungen: Bei der Einsammlung von Restmüll ist insbesondere im Monat April ein Anstieg der Menge von rund 400 Tonnen zu verzeichnen. „Im März und insbesondere im April ist durch die Schließung der Wertstoffhöfe von Mitte März bis Mitte April ein Rückgang der Selbstanlieferungen von Sperrmüll in Höhe von rund 300 Tonnen zu verzeichnen. Hier zeigt jedoch die Zusammensetzung des Restmülls, dass leider vermehrt Sperrmüll über die Restmülltonne entsorgt wurde“, macht Abteilungsleiter Jörg Schwarz deutlich.

Die Zahlen zeigen auch, dass die Bürgerinnen und Bürger den Lockdown tatsächlich zum Ausmisten genutzt haben, denn auch über die Sammlung im Scheckkartensystem wurden rund 200 Tonnen mehr entsorgt als in den beiden Vorjahren.

Bei der Einsammlung der Bioabfälle ist in den drei Monaten gegenüber 2019 insgesamt ein leichter Anstieg von vier Prozent oder rund 300 Tonnen zu verzeichnen. In 2018 waren die Mengen allerdings genauso hoch wie in 2020. Dies dürfte daher auf witterungsbedingte Einflüsse zurückzuführen sein.

Bei der Einsammlung der Papier/ Pappe/ Kartonagen-Fraktion ist, während der März noch das Niveau der Vorjahre erreicht, ein Rückgang der Mengen gegenüber 2019 um rund 10 Prozent im April und rund 20 Prozent im Mai zu verzeichnen. Über die drei Monate wurden etwa 350 Tonnen weniger eingesammelt. Obwohl anzunehmen gewesen wäre, dass durch die zugenommenen Onlinekäufe die Papier- und Pappemengen zugenommen haben. Dass hier in der Summe weniger zusammenkam, ist vermutlich auf geringere Papiermengen aus dem Gewerbebereich zurückzuführen.

Zurückhaltender waren die Bürger beim Grünschnitt. Während sich über die Sammlung im Scheckkartensystem die Mengen lediglich im April um circ 60 Prozent erhöht haben, blieben sie über den Dreimonatszeitraum auf dem Niveau der Vorjahre. Die Selbstanlieferungen fielen durch die Schließung der Wertstoffhöfe von Mitte März bis Mitte April um 600 Tonnen geringer aus. Einiges davon dürfte in der Biotonne oder fälschlicherweise in der Restmülltonne gelandet sein oder manch einer hat seinen Heckenschnitt auf den Herbst verschoben. Allerdings hat auch hier die Witterung den entscheidenden Einfluss auf den Wuchs und damit auch auf den Grünschnitt, der zur Entsorgung ansteht.

Bei einer Gesamtmenge von rund 20.000 Tonnen der betrachteten Fraktionen in diesem Zeitraum ist ein Rückgang der Mengen gegenüber den Vorjahren von rund 400 Tonnen (2019) beziehungsweise rund 700 Tonnen (2018) zu verzeichnen.

„Ein großes Lob ist den Mitarbeitern auf den Sammelfahrzeugen, den Wertstoffhöfen und der MBA zu zollen, die trotz der erschwerten Rahmenbedingungen und den auch zeitlichen Verschiebungen der Mengen mit vorbildlichem Einsatz und in der gewohnten Sorgfalt ihren Dienst verrichtet haben. Die getroffenen Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter und zur Aufrechterhaltung der Betriebsabläufe sowie deren Umsetzung haben hier zu einem möglichst regulären Betrieb beigetragen. Ebenso ist auch den Bürgerinnen und Bürgern ein Lob auszusprechen, für die gezeigte Disziplin bei der Nutzung der angebotenen Entsorgungsmöglichkeiten sowie das Verständnis für die zeitweisen Einschränkungen, die der Lockdown mit sich brachte“, fasste Landrat Achim Hallerbach die gegenwärtige Situation zusammen. (PM)


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