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Nachricht vom 19.06.2020 |
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Politik |
Demo gegen die Abwahl von Bürgermeister Michael Mang geplant |
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Mitte der Woche gab es im politischen Neuwied eine Entwicklung, mit der man vor Wochen noch nicht gerechnet hatte. Die Papaya-Koalition hat die Abwahl des Neuwieder Bürgermeisters Michael Mang beantragt. Wie zwischenzeitlich vermehrt in den sozialen Medien zu lesen ist, regt sich innerhalb der Bevölkerung Widerstand gegen die Art und Weise, wie mit Neuwieds Bürgermeister umgegangen und verfahren wird. |
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Neuwied. Für den Tag der möglichen Abwahl am 2. Juli von Neuwieds Bürgermeister Michael Mang, wurde am noch nicht feststehenden Ort der öffentlichen Stadtratssitzung, zu einer Demonstration gegen die geplante Abwahl in den sozialen Medien aufgerufen. Die Kuriere hatten die Möglichkeit mit Lothar Geburzky (SPD-Geschäftsführer Ortsverband Engers) über seine Gründe für die Organisation dieser Demonstration zu sprechen.
Warum eine Demo gegen die Abwahl?
Lothar Geburzky: „In erster Linie möchten ich mit dieser Demonstration die Bevölkerung von Neuwied sensibel machen für ein Thema, welches nach meiner Meinung in den letzten Wochen größtenteils recht einseitig sowohl von Seiten der Koalition, hier im Besonderen seitens der CDU in Person von Martin Hahn, größtenteils exklusiv mit der Tagespresse so lanciert wurde, dass nur eine Seite beleuchtet wurde. Es kann nach meiner Auffassung nicht sein, dass hier politische Eitelkeiten in der gemachten Art und Weise auf dem Rücken eines Menschen ausgetragen werden.
Ich möchte Aufmerksamkeit bewirken und auch die andere Seite zeigen. Sicherlich ist es unbestritten, dass Fehler gemacht wurden, wobei man auch hinterfragen sollte, wenn nicht sogar muss, liegen diese gemachten Fehler alleine und umfänglich in der Amtszeit von Bürgermeister Mang, oder sind es auch Altlasten, die durch ihn ins Rollen gebracht wurden, letztendlich eh nicht zu retten waren und jetzt ihm alleine angelastet werden sollen, um damit die Abwahl durchführen zu können?
In vielen Bereichen hat es einen für mich sehr faden Beigeschmack und ich sehe das Vertrauen zur politischen Ebene nicht von Bürgermeister Michal Mang in Persona zerstört, sondern von Martin Hahn, der mit einer geschickten Lancierung von Informationen hier in Erscheinung tritt. Die Bevölkerung hat überhaupt keine Möglichkeit, wie ich finde, sich umfassend von beiden Seiten zu informieren. So ist es doch verwunderlich, dass genau die Anwaltskanzlei beauftragt wurde, die vor geraumer Zeit schon mal für Neuwied ein Gutachten erstellt hat. Wer hat denn die Fakten und Informationen, auch Interne, weitergeleitet? Warum wurde die Stellungnahme von Bürgermeister Mang nicht berücksichtigt?
In einer schriftlichen Stellungnahme von Michael Mang an alle Mitglieder des Stadtrates ist zu lesen. Zitatauszug: „Leider wurde hier die von mir dazu angekündigte und fristgerecht eingereichte Stellungnahme (vom 6. April 2020) nicht abgewartet. Mir ist im Vorfeld auch nicht bekannt gemacht worden, von welchen Tatsachen das Gutachten ausgeht.“
Flagge zeigen!
Lothar Geburzky: „Ich möchte auch gegen die Politikverdrossenheit etwas machen. Aufstehen und Flagge zeigen, dass man nicht einfach etwas machen kann, ohne alle Seiten gehört zu haben. Wenn wir alles so hinnehmen, dann ist die Opposition tot und wir haben unter Umständen in absehbarer Zeit eine schwarze Stadtspitze!“
Aber nicht nur Geburtzky ist der Meinung, dass sich etwas tun muss. So äußert sich Sandra Elberskirch-Krämer in einem Kommentar via Facebook: „Die CDU darf im Falle einer Abwahl den neuen Kandidaten vorschlagen, na gute Nacht Neuwied, so hat der Bürger tatsächlich nicht gewählt.
Ich persönlich finde und habe auch das Gefühl, dass der BGM ihnen unangenehm geworden ist und Dinge entdeckt, die ihnen den Hals brechen können. Leichen hat wohl jeder Politiker im Keller rumliegen. Die einseitige Berichterstattung, von einem Journalisten, von dem man munkelt, dass er auf neuer Jobsuche ist, ist ja wohl das allerletzte. Ich zähle hier mal 1 und 1 zusammen: Herr Mang hat angeblich Fehler gemacht und soll abgewählt werden? Aber nur wer arbeitet, macht Fehler, in diesem Job wohl auch mal im höheren Euro Bereich.“
Im Telefongespräch mit den Kurieren teilt Sandra Elberskirch-Krämer mit: „Als Bürgerin dieser Stadt ist es für mich beschämend, wie ein junger Mensch so derart diskreditiert wird, gerade und durch die einseitige Berichterstattung in den letzten Wochen und Monaten, dies grenzt für mich schon an eine Art Hexenjagd. Und ich stehe mit dieser Ansicht nicht alleine da.“
„Vielleicht können wir mit unserer Demo vor der Wahl im Stadtrat noch das ein oder andere Ratsmitglied erreichen, wenn die Räte auf dem Weg zur Sitzung sind“, so Geburtzky zum Abschluss des Gespräches.
Eckhard Schwabe
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Nachricht vom 19.06.2020 |
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