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Nachricht vom 30.06.2020
Region
Frauen geben Gas – Teilzeitausbildung zur Busfahrerin
Busfahrer werden händeringend gesucht – und so wird es Zeit, moderne Perspektiven zu schaffen, um mehr Menschen für den Beruf zu begeistern. Die Arbeitsagenturen Neuwied und Montabaur haben in Kooperation mit der BKF Neuwied eine Maßnahme ins Leben gerufen, mit der Frauen in Teilzeit die Ausbildung zur Busfahrerin absolvieren können.
Von links: Dennis Rohatsch, Karl-Ernst Starfeld, Marion Blettenberg, Wiebke Birk-Engel, Petra von Strünck-Einig (macht Ausbildung in Vollzeit), Marina Junior, Nathalie Dreseler, Yelina Gaishauser, Karl-Heinz Kater. Foto: privatRegion. Jetzt fiel der Startschuss für die rund sieben Monate dauernde Ausbildung, die einen Theorie – und einen Praxisteil beinhaltet. Die Besonderheit ist, dass sie auf die Lebensumstände der Frauen abgestimmt ist. „Unsere Teilnehmerinnen möchten wieder ins Berufsleben einsteigen, aber sie haben auch familiäre Verpflichtungen. Daher findet die Qualifizierung zur Busfahrerin in Teilzeit statt“, so Wiebke Birk-Engel, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit.

Fahrschulleiter Dennis Rohatsch wird die Frauen durch die Ausbildung begleiten. Sie besteht aus 80 Schultagen und 53 Praktikumstagen im Linienverkehr externer Busunternehmen. „Nach der Ausbildung möchte ich auf jeden Fall im Schulbusverkehr arbeiten“, sagt Teilnehmerin Marina Junior aus Flammersfeld. Sie bringt sogar schon einige Erfahrung mit – sie hat bereits ein paar Jahre lang einen Kleinbus mit acht Kindern gefahren. „Frauen sind oftmals geradezu prädestiniert als Schulbusfahrerin“, ergänzt Dennis Rohatsch. „Sie können sich mit ihrer Erziehungserfahrung zuhause gut durchsetzen und fahren mit viel Ruhe und Gelassenheit.“

Doch bis es soweit ist, liegt noch ein anstrengender Weg vor der Gruppe. BKF-Geschäftsführer Karl-Heinz Kater gibt den drei Frauen einen guten Tipp mit auf den Weg. „Nicht das Fahren ist das Schwierigste, sondern die umfangreiche Theorie! Ich habe keinen Zweifel, dass Sie den Abschluss schaffen werden, aber Sie müssen viel lernen und üben.“

Allerdings eröffnet sich dann den Frauen die Chance auf einen sicheren Job mit Zukunft mit der Möglichkeit der Arbeitszeitgestaltung nach eigenen Kapazitäten, weiß Agenturleiter Karl-Ernst Starfeld. „Busfahrer sind seit einigen Jahren sehr begehrt. Die Unternehmen bieten inzwischen entsprechende Rahmenbedingungen, die durchaus für Frauen mit Kindern interessant sind. Auch die Bezahlung ist nicht unattraktiv.“

Die Kosten der Qualifizierung werden von der Agentur für Arbeit übernommen. Es gibt weiterhin die Möglichkeit für interessierte Frauen, einzusteigen. Die Voraussetzungen für eine Teilnahme an der Qualifizierung sind ein Hauptschulabschluss und ein polizeiliches Führungszeugnis, ein Mindestalter von 24 Jahren, ein gültiger Führerschein der Klasse B und mindestens zwei Jahre Fahrpraxis.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Wiebke Birk-Engel, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Neuwied, Telefon 02631 891 560 oder Dorothea Samson, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Montabaur, Telefon 02602- 123 750.
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