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Nachricht vom 03.09.2020
Politik
Gesundheit bleibt wichtig
Kooperationsvereinbarung zur Gesundheitsförderung bei arbeitslosen Menschen im Landkreis Neuwied geschlossen. Landrat und Jobcenter unterzeichnen Vereinbarung mit den gesetzlichen Krankenkassen: Ziel ist die Stärkung der Gesundheit arbeitsloser Menschen.
Von links: Anna Lebeau, Rita Hoffmann-Roth, Manfred Plag, Achim Hallerbach, Sandra Helms, und Michael Kretzer. Foto: Kreisverwaltung Neuwied. Um besonders die Gesundheit arbeitsloser Menschen in den Blick zu nehmen, beteiligen sich der Landkreis Neuwied, das Jobcenter im Landkreis und die gesetzlichen Krankenkassen – vertreten durch die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) in Trägerschaft der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) – am bundesweiten Modellprojekt zur Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung. In Rheinland-Pfalz fördert das Projekt an 21 Standorten Gesundheitsangebote für arbeitslose Menschen.

Mit dem Abschluss einer Kooperationsvereinbarung bekräftigen Achim Hallerbach, Landrat des Kreises Neuwied, Manfred Plag, Geschäftsführer des Jobcenters, sowie die gesetzlichen Krankenversicherungen ihre Zusammenarbeit.

„Wie wichtig Gesundheit ist, sehen wir alle angesichts der Corona-Pandemie gerade sehr bewusst“, betonen die Vertreter der gesetzlichen Krankenversicherungen. Die Vereinbarung dient dazu, die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten im Rahmen der sogenannten lebensweltbezogenen Prävention und Gesundheitsförderung für arbeitslose Menschen zu konkretisieren. Die Projektbeteiligten versichern, gemäß ihrer Zuständigkeit gesundheitsfördernde Angebote in der Lebenswelt Kommune zu entwickeln und zu unterstützen.

„Gesundheitsförderung ist eine Aufgabe, die nur gelingen kann, wenn viele Akteure an einem Strang ziehen. Wir als Landkreis möchten dabei unterstützen, Menschen, die keine Arbeit haben, einen einfachen Zugang zu gesundheitsfördernden Angeboten zu ermöglichen“, beschreibt Landrat Achim Hallerbach die Motivation des Kreises, sich in das Modellprojekt einzubringen.

„Wir wissen, wie zentral Gesundheit für die Aufnahme einer neuen beruflichen Tätigkeit ist und sehen die Angebote als Bereicherung für unsere Kundinnen und Kunden“, berichtet Manfred Plag, Geschäftsführer des Jobcenters Neuwied. „Für dieses Jahr war auf Grundlage einer Kundenbefragung ein umfangreiches Halbjahresprogramm geplant“, fügt er hinzu. Aufgrund der Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen konnten diese Veranstaltungen allerdings nicht umgesetzt werden.

Die Koordinierungsstelle für Gesundheitliche Chancengleichheit entwickelte daraufhin im Frühjahr umgehend neue digitale Konzepte. „Seit Ende März bieten wir für die Zielgruppe ein umfangreiches Onlineprogramm mit vielfältigen Gesundheitsangeboten an“, so Anna Lebeau, Projektreferentin für die Region Neuwied. Neben geschlossenen Kursen, wie zum Beispiel zu den Themen Abnehmen oder Gesundheit für Alleinerziehende, gibt es regelmäßige offene digitale Angebote und ein wöchentliches Online-Gesundheitscafé mit verschiedenen Themen und Gästen. Der Kurs „AktivA-Lebenskompetenz für landzeiterwerbslose Menschen“ ist ab November wieder das erste Präsenzangebot in Neuwied.

Das Modellprojekt zur Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung bindet aktiv die Maßnahmenträger, die Anbieter für Gesundheitsförderung und andere Einrichtungen im Landkreis ein. Ziel ist es, arbeitslosen Menschen den Zugang zu den Angeboten zu erleichtern, um damit langfristig ihre Gesundheit zu stärken und ihre Chancen auf einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu erhöhen. Denn: Anhaltende Arbeitslosigkeit kann zu einem gesundheitlichen Risiko werden. Bei vielen Erwerblosen fallen die Tagesstrukturen weg, sie verlieren soziale Kontakte und damit oft auch das eigene Selbstwertgefühl.

„Der Psychosoziale Stress, der durch den Verlust an Anerkennung, Einkommen und Teilhabemöglichkeiten erzeugt wird, kann gesundheitsriskantes Verhalten begünstigen und Erkrankungen hervorrufen. Die Teilnahme an Angeboten des Projekts ermöglicht den Betroffenen, sich wieder aktiv um die eigene Gesundheit zu kümmern“, weiß Rita Hoffmann-Roth, die das Projekt in der Kreisverwaltung Neuwied begleitet.

Infos zu den Angeboten, Terminen und Kooperationen in Neuwied erhalten Interessenten über Projektreferentin Anna Lebeau (alebeau@lzg-rlp.de). Allgemeine Informationen zum Projekt „Verzahnung von Arbeits-und Gesundheitsförderung“ in Rheinland-Pfalz unter: www.lzg-rlp.de.
(PM)

Über das GKV-Bündnis für Gesundheit
Das GKV-Bündnis für Gesundheit ist eine gemeinsame Initiative der gesetzlichen Krankenkassen zur Weiterentwicklung und Umsetzung von Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten. Das Bündnis fördert dabei unter anderem. Strukturaufbau und Vernetzungsprozesse, die Entwicklung und Erprobung gesundheitsfördernder Konzepte, insbesondere für sozial und gesundheitlich benachteiligte Zielgruppen, sowie Maßnahmen zur Qualitätssicherung und wissenschaftlichen Evaluation. Der GKV-Spitzenverband hat gemäß § 20a Abs. 3 und 4 SGB V die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung damit beauftragt, die Aufgaben des GKV-Bündnisses für Gesundheit mit Mitteln der Krankenkassen umzusetzen.


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