NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 26.11.2020
Kultur
In sieben Stationen bei sieben Kurzgottesdiensten auf dem Weg zur Krippe
„Da machten sich auf auch Josef aus Galilä aus der Stadt Nazareth in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria seinem vertrauten Weibe, die war schwanger... Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe...“, so heißt es beim Evangelisten Lukas.
Gerne verweisen die Geistlichen verschiedener Konfessionen auf eine Veranstaltung an Heilig Abend hin, der zweifellos ein besonderes gemeinschaftlich-religiöses Erlebnis werden könnte. Fotos: Jürgen GrabNeuwied. An Heiligabend 2020 kann die Weihnachtsgeschichte von Bethlehem von Jedermann/ Jederfrau und den Kindern an sieben kirchlichen Stationen (in der Heddesdorfer Friedenskirche in der Marktkirche sowie in den katholischen Kirchen von Liebfrauen, Heilig Kreuz und St. Matthias sowie bei der Mennonitischen Gemeinde in der Ringstraße und in der Kirche der Herrnhuter Brüdergemeine in jeweils zehnminütigen Andachten und Darstellungen miterlebt werden.

Bei einer Pressekonferenz stellte Marktkirchen-Pfarrer Werner Zupp sowohl den Gemeindepfarrer von Sankt Matthias, der auch Dechant der katholischen Pfarreiengemeinschaft ist, Thomas Darscheid als auch den Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Wied und Gemeindepfarrer der Heddesdorfer Friedenskirchengemeinde, Detlef Kowalski sowie die beiden evangelischen Geistlichen aus Nieder- und Oberbieber, Pfarrer Martin Häßler und Joachim Trauthig vor, die, unabhängig von Kirchengemeinden in der Kernstadt eigene, Gottesdienste an Weihnachten mit ihren Mitchristen feiern wollen.

Wie die beiden Pfarrer Darscheid und Zupp mitteilten, handelt es sich bei den „Sieben Stationen auf dem Weg zur Krippe“ um ein ökumenisches Ereignis, das in dieser Form erstmalig angeboten wird. Dabei sind an Heiligabend in der Zeit von 14 bis 16.30 Uhr in allen Ereignisstätten jeweils zehnminütige Gottesdienste/ Andachten mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten vorgesehen. Hier sind „Begegnungen“ mit Maria und Josef, mit den Engeln und den Königen, die auch als die Weisen aus dem Morgenland bekannt sind und auch mit Gott gedanklich vorgesehen, der unterwegs zu den Menschen ist, um zerbrochenes Leben zu heilen (in St. Matthias).

In der Heddesdorfer Kirche begegnen die Besucher der hochschwangeren Maria und ihrem Mann Josef und folgen ihnen acht Tage und 160 Kilometer lang über Stock und Stein bis nach Bethlehem. Die Mennonitische Brüdergemeinde freut sich auf den Besuch des Engels und der himmlischen Heerscharen und bei der Herrnhuter Brüdergemeine spielt das Licht ein herausragende Rolle. In „Heilig Kreuz“ werden mit Texten und Gebeten allderjenigen gedacht, die heute auf der Flucht sind. Schließlich haben die Hirten in der Marktkirche ihr Lager aufgeschlagen und machen sich auf, nach Bethlehem zu gehen, um dort das Jesuskind anzubeten.

Es ist also ganz viel los in und an den Neuwieder Innenstadtkirchen; es gibt viel zu sehen, zu hören und, trotz aller Widrigkeiten Gemeinschaft zu erleben. Die Besucher an Heilig Abend müssen sich keinesfalls nach bestimmten Uhrzeiten richten. In der Zeit zwischen 14 und 16.30 Uhr können Eltern mit Kindern, aber ebenso Alleinstehende und Paare entweder alle oder auch nur einzelne Kirchen besuchen, um den Heiligen Abend in besonders kurzweiliger und andachtsvoller Weise zu begehen.

Nur, dass kein Missverständnis entsteht: In den Kirchen können leider keine Weihnachtslieder gesungen werden und es gibt auch kein Krippenspiel zu erleben. Alle Gäste können mittels eines persönlichen Vermerkes ihre Personalien aufschreiben und am Eingang jeder Kirche abgeben. Ein entsprechendes Formular kann im Internet unter der Adresse www.damachtesichauf.de hochgeladen werden. Natürlich kann diese Corona-Verpflichtung auch bei den Besuchen der jeweiligen Kirchen selbst nachgeholt werden. Zudem sollten alle Besucher einen Mund-/Nasenschutz dabei haben und entsprechenden Abstand halten. Alles in allem bedeutet die Teilnahme an dieser Weihnachtsgeschichte einen etwas anderen, aber umso nachhaltigeren heiligen Nachmittag mitzuerleben, der garantiert auf ein besonders schönes und nachdenkliches Weihnachtsfest überleitet. Jürgen Grab
Nachricht vom 26.11.2020 www.nr-kurier.de