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Nachricht vom 29.11.2020
Politik
Die Jungen laufen schneller - Die Alten kennen die Abkürzungen
Alte und Junge zusammenzubringen und deren Austausch zu fördern, das beabsichtigt das Projekt "Generationen im Gespräch – Wir müssen reden!", an dem die Stadt Linz teilnimmt. Der für Zukunft, Digitales und naturnahe Stadtentwicklung zuständige Stadtbeigeordnete Helmut Muthers stellte das Projekt zusammen mit Stadtbürgermeister Hans-Georg Faust und Citymanagerin Karin Wessel der Öffentlichkeit vor.
Karin Wessel und Helmut Muthers präsentieren die Ergebnisse vom Routenplaner-Workshop. Foto: solLinz. Die klassische Alterspyramide sei von dem sogenannten Altersdöner abgelöst worden, erklärte Muthers. Die Auswölbung der demografischen Entwicklung im Bereich der 50- bis 80-Jährigen erkläre sich durch weniger Geburten und einer älter werdenden Bevölkerung. Hätten 1980 in Deutschland noch 21 Millionen Jugendliche unter 18 Jahre gelebt, seien es 2019 nur noch 13 Millionen gewesen. Waren 1980 12 Millionen Menschen 65 Jahre und älter, wuchs die Zahl bis 2019 um 50 Prozent auf 18 Millionen Menschen an.

"Anders als früher haben die heute 65-Jährigen noch ein Drittel ihres Lebens vor sich", erklärte Muthers, dass frühere Klischees, die jungen und alten Menschen anhafteten, heute nicht mehr zutreffen. "Mit Disziplin, Status und Geld kann man junge Leute nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Auf der anderen Seite stellen Menschen ab 50 die größte, Computer spielende Gruppe dar", sagte Muthers. Sähen 25- bis 34-Jährige in der Kommunikation zwischen Generationen die größten Probleme, nehme diese Einschätzung mit zunehmendem Alter ab.

Nach Angaben der Citymanagerin will das Projekt "Generationen im Gespräch – Wir müssen reden!" mit Vorurteilen und Annahmen über die jeweils andere Generation aufräumen, die Distanz zwischen den Generationen aufheben und das gemeinschaftliche Handeln stärken. Eigentlich sei die Teilnahme an dem Projekt Städten ab 50.000 Einwohnern vorbehalten, jedoch habe man die Projektinitiatoren überzeugen können. Somit ist die Stadt die kleinste der zehn Kommunen, die bei dem von der Bundeszentrale für politische Bildung, BildungsCent und labconcepts ins Leben gerufenen Projekt mitmachen.

Wessel berichtete von der bereits stattgefundenen Videokonferenz mit verschiedenen Linzer Interessensvertretern. In Arbeitsgruppen trugen die Teilnehmer trennende Faktoren zusammen, genannt wurden unter anderem "Missverständnisse", "mangelnde Begegnungsmöglichkeiten" und "unterschiedliche Tagesabläufe". Anschließend wurden Visionen für ein besseres Miteinander gesammelt. Zu den Vorschlägen zählten unter anderem ein "Mehrgenerationenhaus", "Verzällbänke", "Gemeinsames Kochen" und "Generation-Cup". Im neuen Jahr wird das für die Stadt Linz kostenfreie Projekt mit weiteren Veranstaltungen fortgesetzt.
Sol


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