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Nachricht vom 02.12.2020
Kultur
Christliche Kirchen eröffnen den Advent und das neue Kirchenjahr
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) hatte in diesem wenig erfreulichen, zu Ende gehendem Jahr alle Neuwieder Christen in die Matthiaskirche eingeladen, um mit ihnen zum einen den 1. Advent und zudem den Beginn eines neuen Kirchenjahres zu feiern.
Fotos: Jürgen GrabNeuwied. Dass es trotz der wenig angenehmen gesellschaftlichen Situation an diesem Samstagabend zu einem besinnlichen Beisammensein kommen würde, dies hatten die Initiatoren mit der Gestaltung einer festlichen Stunde, in der natürlich auch das Anzünden der ersten Kerze auf dem Adventskranz vollzogen werden sollte, unbedingt beabsichtigt. Trotz der, dem Corona-Virus geschuldeten Reglementierungen, waren zahlreiche Menschen der Einladung in die Matthiaskirche gefolgt, die sich behördenamtlich zuvor angemeldet hatten.

Die Neuwieder Kirchen wollten mit dieser Feier darauf hinweisen, dass der Advent die christliche Zeit ist, die der Vorbereitung auf das Geburtsfest Jesu dient, die in diesem Jahr unter dem Leitwort „Behütet im Advent“ steht. Unter der geistlichen Leitung des katholischen Dechanten, Pfarrer Thomas Darscheid, der auch die erste Kerze entzündete, dessen Licht die Besucher in ihren eigenen Gefäßen gerne mit nach Hause nehmen konnten, entstand eine beglückende abendliche Andacht. Durch die auf die Adventszeit einstimmenden Texte und die musikalischen Darbietungen der Sängerin Andrea Seeberg und des Organisten Jürgen Gelking entstand eine nachdenklich heitere Befindlichkeit der Menschen in der Matthiaskirche, in der zudem eine eindrucksvolle Gelassenheit festzustellen war.

Tags darauf hatte Pfarrer Werner Zupp von der Marktkirchengemeinde zu einer Adventsandacht unter dem Leitwort „Macht euch auf zum Licht!“ auf den Kirchenhof eingeladen. In den Baumzweigen an der imposanten Kirche waren hell leuchtende Sterne angebracht, die vielleicht etwas erahnen ließen von einem Gefühl tiefer Geborgenheit. „Vielleicht spiegelt sich auch darin etwas wider, was in den Versen eines alten Abendliedes zum Ausdruck kommt: Weißt du wieviel Sternlein stehen an dem großen Himmelszeit? Gott der Herr hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet, kennt auch dich und hat dich lieb, kennt auch dich und hat dich lieb“, so beschrieb Pfarrer Zupp bei der adventlichen Andacht die durchaus ermutigende und angenehm klingende Liedaussage.

Zu den Klängen des Posaunenchores sangen die Besucher/innen (unter ihren Mund-Nasen-Bedeckungen) adventliche Lieder aus dem Gesangbuch und der Gemeindepfarrer ging durchaus auch auf die oftmals zermürbende derzeitige Situation ein: „Wie werden in den nächsten Wochen Lichter und Weihnachtssterne erleuchten lassen und von Woche zu Woche im Advent werden es mehr werden. Wie gut ist das, denn wir brauchen das Licht und haben gerade in diesem Jahr besonders gespürt, dass unser Blick nach vorne nicht unbedingt lichthell und verheißungsvoll sein konnte. Bisweilen waren wir nach innen gekehrt, fühlten uns einsam und abgeschnitten vom Leben und nahmen nur noch das Dunkle um uns wahr“, gab der Gemeindepfarrer zu erkennen, wobei er zum Ausdruck brachte ,,dass wir alle das Licht sowie frohe, helle Nachrichten brauchen, um aufatmen zu können“. Dabei, so fuhr er bei seiner Andacht fort, können zwar auch die wenigen Sterne dort im Kirchenhof zwar ein wenig Helligkeit verbreiten, doch letztlich braucht es schon des einen großen Lichtes, das uns der Stern der Weihnacht ankündigt, nämlich die Geburt des Kindes, das einmal von sich sagen wird: Ich bin das Licht der Welt, wer zu mir kommt, der wird nicht wandeln in der Finsternis sondern wird das Licht des Lebens haben.

Wenn es auch an diesem Abend keinen Glühwein gab, so konnten die Besucher am 1. Advent doch mit einem Geschenk nach Hause gehen: Die Kirchengemeinde hatte dafür gesorgt, dass die Gäste ein Stück leckeren Christstollen mit nach Hause nehmen konnten, der garantiert allen teilnehmenden Menschen große Freude bereitete. Jürgen Grab
       
     
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