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Nachricht vom 13.12.2020
Politik
Neue Projekte im Schatten von Corona: VG Puderbach plant den Haushalt 2021
Das Hallenbad wird endlich saniert, der Kindergartenbau startet, die Feuerwehr bekommt neue Fahrzeuge: Eigentlich könnten in der Verbandsgemeinde Puderbach die Aussichten für das Jahr 2021 ziemlich gut sein. Das verheißt zumindest der Haushaltsplan, dem der VG-Rat in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht gab.
SymbolfotoPuderbach. Über dem Haushalt prangt dank Corona ein fettes Fragezeichen über jedem Zahlenspiel. Denn wie sich die Situation im kommenden Jahr entwickeln wird, können auch die Puderbacher Finanzexperten nur orakeln.

Fast 15,5 Millionen Euro umfasst der Puderbacher Etat, darin enthalten ein Umlagebedarf von 6,3 Millionen, die die Ortsgemeinden aufbringen müssen. Das bedeutet einen Umlagesatz von satten 40,77 Prozent – und damit für die Kommunen im Puderbacher Land einen echten Kraftakt. Zum Vergleich: Die Gemeinden in der benachbarten VG Rengsdorf-Waldbreitbach müssen mit 27,45 Prozent deutlich weniger tief in die Tasche greifen. Aber ganz fair ist dieser Vergleich nicht, rechnet doch Puderbach auch die Kindergärten in seiner Trägerschaft über die Umlage ab, die alleine rund 10 Prozentpunkte ausmachen.

Dazu kommt der Schuldendienst (505.000 Euro oder weitere 3,23 Prozentpunkte), denn bis Ende 2020 wird der Schuldenstand der VG auf rund 12,2 Millionen Euro anschwellen. Darin inbegriffen sind die 3,2 Millionen neue Kredite, die die Verbandsgemeinde 2021 zu Finanzierung des 5,4 Millionen Euro umfassenden Investitionspakets aufnehmen wird. Den dicksten Batzen darin macht der neue Kindergarten auf, der am Rande von Puderbach entstehen soll. 3,6 Millionen hat die VG dafür im Jahr 2021 eingeplant. Daneben nehmen sich die 405.000 Euro für neue Feuerwehrfahrzeuge und 248.000 Euro für die Sanierung der Raubacher Mehrzweckhalle vergleichsweise bescheiden aus.

Über eine Investition dürften sich die Puderbacher aber enorm freuen: Die Sanierung des Hallenbades kann endlich starten! Nach einem langwierigen Rechtsstreit über Baumängel hat sich die VG mit der planenden Architektengemeinschaft vor Gericht auf einen Vergleich geeinigt. 809.000 Euro stehen nun im Haushalt für das Bad bereit. Und damit tun die neuen Schulden wohl nur noch halb so weh. Diesen Spaß kann auch Corona den Puderbachern nicht vermiesen.
woti
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