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Nachricht vom 04.02.2021
Vereine
Absage: Traditionelles Verhaften der Stadtsoldaten Linz
Mit guter Laune und viel Kondition von Haus zu Haus, kann in diesem Jahr leider nicht stattfinden. Schweren Herzens muss das Stadtsoldatencorps das traditionelle Verhaften an Karnevalssonntag absagen.
Bild: Werbeagentur Bert GaeblerLinz. „Wir sind sehr traurig in diesem Jahr nicht die Linzer Bürger, Förderer, inaktiven, Reservisten und Freunde des Corps besuchen beziehungsweise verhaften zu können“, meint der Stadtsoldatencorps.

Geschichte des Verhaftens
Bereits im Jahre 1935 wurden die Ehrensenatoren von den Kameraden „besucht“ und in das Vereinslokal, teilweise sogar in Handschellen, abgeführt, also verhaftet.

Viele Linzer Bürger freuen sich jedes Jahr am Karnevalssonntag auf den Besuch der Verhaftungsteams. Wie zum Bespiel 1951, als die treuen Mitarbeiter der „Großen Linzer“: Willi Vesper, Severin Schoop, Willi Heckenbach und Frau Zogbaum dem Gericht zur Aburteilung zugeführt wurden. Nach Verlesung der Anklageschrift durch den Kommandanten und Zahlung eines entsprechenden Lösegeldes wurden die Genannten zu Ehrensenatoren des Corps ernannt. Das Verhaften in der heutigen Form wurde 1958 eingeführt. Am 5. Februar 1958 beschlossen die Kameraden auf einer Monatsversammlung, die Stadt in Reviere aufzuteilen, um so ganz Linz in den Genuss des Verhaftens kommen zu lassen.

Dabei laufen die Kameraden in kleinen Teams durch die ihnen vom Kassierer zugeteilten Reviere und „verhaften“ die Linzer Bürger an deren Haustüre. Diese haben dann die Möglichkeit sich freizukaufen. Unter anderem kann dies auch in Naturalien erfolgen. Das heißt, dass die Kameraden von dem ein oder anderen „Verurteilten“ hereingebeten werden und mit (überwiegend) flüssiger und zum Glück auch fester Nahrung großzügig versorgt werden.

Bei diesen jährlichen Besuchen der rut-wiessen Kameraden haben alle sehr viel Spaß und es sind sogar Freundschaften über den Karneval hinaus entstanden.

Doch bei all dem Spaß und den lustigen Geschichten, die man miteinander erlebt hat, sollte nicht vergessen werden, dass es gerade viele ältere Mitbürger sind, die sich das ganze runde Jahr auf den Besuch der Stadtsoldaten-Kameraden freuen. Leider sind es gerade solche zwischenmenschlichen und sozialen Kontakte, die uns in diesen Zeiten fehlen. „Deshalb sind wir zuversichtlich, dass wir uns im kommenden Jahr wieder alle wiedersehen! Bis dahin grüßen Euch die Stadtsoldaten mit dreimohl von Hätze:„Linz Alaaf!“ und:

Leider is nix met Verhafte in diesem Johr.
Ävver em nächste Johr sinn mit widder do.
Bis dohin. Bliev jesund!“



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