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Nachricht vom 07.02.2021 |
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Region |
Reicht Wasser im Boden schon aus? - Intelligentes Wassermanagement gefragt |
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In den vergangenen zwei Monaten gab es Schnee und Niederschläge in einer Menge, die über dem langjährigen Mittel lagen. Bäche und die Flüsse traten über die Ufer, wie schon seit Jahren nicht mehr. |
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Anhausen. Aber reichen diese Niederschläge aus, um die Bodenwasservorräte und auch den Grundwasserstand wieder aufzufüllen? Seit Anfang der 2000er Jahr haben wir überdurchschnittlich warme Jahre. An viel mehr Tagen als in den Jahrzehnten zuvor herrschen Temperaturen über 30 Grad Celsius. Dies führt bei gleicher Niederschlagsmenge aufgrund der höheren Verdunstungsrate zu einem Wasserdefizit. Auch haben wir aufgrund der höheren Temperaturen gegenüber dem Vergleichszeitraum 1970 bis 2000 eine um circa zwei Wochen verlängerte Vegetationsperiode, in der von den Pflanzen ebenfalls mehr Wasser verdunstet wird.
Gleichzeitig war der vergangene Winter nicht sonderlich niederschlagsreich. Es hatte keinen Schnee gegeben, der beim Abschmelzen gewöhnlich dafür sorgt, dass sich die Bodenwasservorräte wieder auffüllen.
Auf der Internetseite des Helmholtz-Instituts wird der Bodenfeuchte-Zustand dargestellt. Er zeigt wie sich die Bodenwasservorräte in Deutschland im letzten Jahr entwickelt haben und aktuell in verschiedenen Bodentiefen entwickeln. Daraus geht hervor, dass der Gesamtboden immer noch zu trocken ist.
Da sich die Situation mit dem Wassermangel sich in der Zukunft weiterhin verschärfen wird, sind alle Akteure gefragt, um zur Verbesserung der Situation beizutragen. „Nur“ neue Brunnen zu bohren, oder Wasser aus den Rheinkiesen in unsere Dörfer zu pumpen, kann keine Lösung sein. Aktives Wassermanagement aber kann zur Lösung beitragen. Ziel muss es sein, das Regenwasser zurückzuhalten, bevor es oberflächlich wegfließt, es zu speichern und möglichst wenig (Frisch-)Wasser zu verbrauchen.
Was kann man also konkret dagegen tun, um die Bodenwassersituation zu verbessern?
Privatleute sollten das Wasser zurückhalten. Dazu sollte man Zisternen anlegen oder zumindest Wasserfässer an Regenrinnen anschließen. Wenn die Fässer überlaufen, sollte man seinen Garten und seine Gartenpflanzen „verwässern“. Pro Quadratmeter Boden kann man auch nach dem vielen Regen der vergangenen Tage ruhig noch 80 Liter Wasser (!!!) ausbringen. Dieses Wasser wird in den tieferen Bodenschichten gespeichert und bei Bedarf im Sommer wieder von den Pflanzen herausgesogen. Durch diese Verdunstung im Sommer wird die Umgebung gekühlt und die Temperatur gesenkt. Dies dient nachweislich sogar der Wolkenbildung.
Landwirte können ebenfalls Wasser zurückhalten. Eine Möglichkeit ist es, die Felder permanent (auch im Winterhalbjahr) „grün“ zu halten. Dies schützt vor Abschwemmung von Boden und vor Austrocknung an windigen und sonnigen Tagen. Zugleich speichert die Vegetation mehr Wasser als ein blanker Acker. Ist über den Winter Gras eingesät worden, kann dies im Frühjahr als Heu genutzt werden (das in den vergangenen Jahren ja immer Mangelware war), und anschließend kann in das Gras weitere Feldfrüchte eingesät werden. Sofern noch gepflügt wird, könnte hangparalleles Pflügen helfen, das Wasser zu halten. Auch könnte Oberflächenwasser von Hof- und Siloflächen zur Bewässerung empfindlicher Kulturen genutzt werden.
Waldbesitzer können mehr Totholz im Wald belassen; vor allem auf großen Fichten-Käferflächen. Dies betrifft stehend abgestorbene Bäume ebenso wie liegendes (Kronen-)Holz. Das Totholz speichert Wasser und bildet Humus. Das verbleibende Kronenholz spendet Schatten und sorgt für ein Absinken der Windgeschwindigkeit und bewirkt damit eine geringere Verdunstung. Auch alte Entwässerungsgräben können zurückgebaut werden.
Wassermanagement ist eine große Herausforderung für die Zukunft. Einerseits haben wir Erosion, Hochwässer und steigende Meeresspiegel, andererseits Trockenheit und Hitze auf den Landflächen. Jeder Tropfen Wasser, der zurückgehalten wird, sei es in Zisternen oder im Boden hilft, die Situation zu verbessern. Mitmachen kann jeder. Packen wir’s an!
Förster Frank Krause |
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Nachricht vom 07.02.2021 |
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