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Nachricht vom 12.02.2021 |
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Region |
Landtagskandidat Oliver Köppl (Grüne) stellt sich vor |
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Wir haben die Direktkandidaten für den neuen Landtag gebeten, sich anhand von Fragen vorzustellen, die wir im Vorfeld den Bewerbern überlassen haben. Die folgenden Ausführungen stammen vom Kandidaten selbst. |
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Neuwied. Heute stellt sich Oliver Köppl (Bündnis 90/Die Grünen), der für den Wahlkreis 4 – Neuwied, VG Dierdorf und VG Puderbach kandidiert, vor.
Wofür haben Sie sich bisher politisch engagiert – und wieso?
Grundsätzlich stehe ich im täglichen politischen Engagement für eine offene und bunte Gesellschaft und einen gegenseitigen Umgang mit Respekt und Toleranz. Deutlich mache ich dies mit im Einzelnen im Kreis und der Verbandsgemeinde mit dem Einsatz für Erklärungen zum „Sicheren Hafen“. Leider konnten wir hier teilweise noch keine Erklärung erreichen, haben aber die Diskussionen über den Umgang mit Geflüchteten und deren furchtbaren Lebensverhältnissen in den Lagern angestoßen. Meine Teilnahme an Arbeitsgruppen und Arbeitskreisen sind vielschichtig, so als Beispiel im Arbeitskreis Soziales, der sich auch mit der Situation der Geflüchteten auseinandersetzt, aber auch die Themen Altersarmut und Kinderarmut bearbeitet. Lokal möchte ich die Arbeitsgruppe ‚Rad‘ erwähnen, die sich zum Ziel gesetzt hat, die VG und Stadt Dierdorf fahrradfreundlicher und sicherer zu machen. Mein ‚Warum‘ ist stets geprägt durch meinen Wunsch, die Bedürfnisse der Bürger:innen zu erfassen und die Positionierung für die Werte einer sozial gerechten Gesellschaft.
Was muss sich in Rheinland-Pfalz dringend verändern?
Rheinland-Pfalz muss sich in verschiedenen Bereichen um das Thema Infrastruktur kümmern, um unser Land zukunftsfähig zu machen und um unsere Positionen zu stärken: Die digitale Infrastruktur muss landesweit ausgebaut werden, damit wir für Unternehmen und Wirtschaft eine solide Basis zur Zukunftsplanung zu bieten. Zudem wird der ländliche Raum für Bürger:innen attraktiver, wenn ein Anschluss an schnelles Internet zur Verfügung steht. Um Infrastruktur geht es auch beim ÖPNV. Kleine Gemeinden werden immer mehr abgehängt. Es muss dringend eine bessere Vernetzung mit einer alltags- und freizeitorientierten Taktung zwischen Stadt und Land erfolgen. Hiervon werden auch die Innenstädte profitieren.
Als Drittes muss mit hoher Priorität an der Infrastruktur unserer Gesundheitsversorgung gearbeitet werden: Die ärztliche Versorgung auf dem Land muss mit individuellen Lösungen, wie Genossenschaften und Medizinischen Versorgungszentren, sichergestellt werden. Kleine Kliniken müssen erhalten und gestärkt werden. Der Rettungsdienst im Land muss auch betrachtet werden, da dieser eine signifikante Rolle in der Notfallversorgung spielt. Sehr fragil ist die Situation der Pflegekräfte im Land. Hier muss sich Rheinland-Pfalz auch im Bund einsetzen, damit die Lage der Pflege deutlich gestärkt wird.
Was wollen Sie konkret im Wahlkreis verändern? Wie wollen Sie vorgehen?
Wir müssen dringend die Vernetzung von Stadt und Land verbessern. Der Einzelhandel in der Stadt Neuwied hatte vor Corona bereits zu kämpfen, nun mit der Pandemie spitzt sich die Situation noch mehr zu. Wenn aus der kleinen Ortsgemeinde am Wochenende kein Bus fährt, muss ich auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Wenn dann die Wahl auf das Auto fällt, bin ich damit auch schnell in das nächste Outlet-Center gefahren oder das Gewerbegebiet im anderen Kreis. Hier muss mit einer engen Taktung gegengesteuert werden. Von dieser profitieren dann auch Pendler:innen und Freizeitausflügler – somit auch die Wirtschaft und Anbieter von Freizeit- und Kulturangeboten. Im Gegenzug haben auch die kleinen Gemeinden davon einen Mehrwert. Unternehmen und Betriebe sind somit für neue Arbeitnehmer:innen auch besser erreichbar.
Der Zugang zu schnellem Internet muss im Kreis Neuwied flächendeckend ermöglicht werden. So wird der Landflucht der jungen Generationen entgegengewirkt. Wir wohnen in einer so schönen Region. Aber wenn man nur mit langsamen Übertragungszahlen im Internet surfen kann, zudem dann auch noch ohne Auto von der Außenwelt quasi abgeschnitten ist, ist die Ortsgemeinde auf dem Land unattraktiv. Auch möchte ich die Mobilität mit dem Rad deutlich verbessern. Wenn ein Radwegenetz ausgewiesen ist, muss dies auch in regelmäßigen Abständen auf Schäden und Befahrbarkeit überprüft werden. Dann sind Strecken zum Teil nicht oder nur unzureichend ausgebaut. Auch ist die Gefahr für Leib und Leben auf mancher Strecke über eine Bundesstraße für Pendler:innen, Schüler:innen & Ausflügler:innen nicht akzeptabel. Oder die Ausschilderung eines Radweges führt auf einen Weg, auf dem ich mich nur als Fußgänger bewegen darf. Wenn es eine deutliche Radverkehrsförderung gibt, kommt das durch wachsende Mobilität mit dem Rad, weniger Lärm und verbesserter Luftqualität nicht nur den Anwohnern zugute. Davon profitieren auch Tourismus und Gastgewerbe im Land.
Deshalb sind Sie in die Partei eingetreten, für die Sie als Kandidat antreten:
Bündnis 90 / Die Grünen vertritt deutlich meine Werte und mein Verständnis für ein faires Zusammenleben in der Gemeinschaft. Wir leben in einer bunten, diversen und offenen Gesellschaft. Ein vernünftiges Miteinander ist für mich mit gegenseitigem Respekt und Verständnis füreinander. Ein weiteres Thema ist der Klimawandel und der Klimaschutz. Hier hat Bündnis 90/Die Grünen schon die Diskussion angestoßen, bevor es bei den anderen Parteien angekommen ist. Was wir nun erleben, ist für mich mit Greenwashing vergleichbar: Das Thema ist jetzt in der Bevölkerung angekommen, so greifen es auch die anderen Parteien wähler-wirksam auf. Wir Grünen setzen uns dagegen seit Jahren proaktiv dafür ein. Aktion ist immer besser als Reaktion – dies finde ich bei Bündnis 90/Die Grünen.
Worüber können Sie lachen?
Erstmal über mich selbst. Selbstironie hilft immer, wenn der Tag nicht wie geplant läuft, Stress aufkommt oder tristes Regenwetter uns die Laune verderben möchte. Besonders die Corona-Pandemie und ihre Nebenerscheinungen ziehen meine Stimmung an einigen Tagen schon ziemlich herunter. Hier hilft es, dem Ganzen mit Humor zu begegnen, wenn alles wieder festgefahren erscheint. Trotz der Frage ‚Was darf Satire?‘ schmunzle ich auch sehr gerne über das Aufbereiten von Themen aus Politik und Gesellschaft in entsprechenden Formaten. Es gibt Grenzen, doch Satire beschäftigt sich mit brisanten Inhalten und hält uns auf humorvolle Weise den Spiegel vor.
Was löst bei Ihnen Frust aus oder macht Sie sogar wütend?
Im Grunde bin ich recht entspannt und es benötigt viel, bis ich meinem Unmut Luft mache. Doch wenn es um Diskriminierung, Rassismus, Hetze und Gewalt gegen Schwächere und Minderheiten geht, werde ich zum Löwen und verteidige unsere Werte für eine offene, bunte und sozial gerechte Gesellschaft.
Welche Schlagzeile würden Sie gerne mal lesen?
Kreis Neuwied ist durchgeimpft – Impfzentrum geschlossen und Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung beendet
Deshalb sollten die WählerInnen mir Ihre Stimme geben?
Bitte geben Sie mir die Möglichkeit, Ihnen die Landespolitik bürger:innennah mit Bodenhaftung zu vermitteln und den Kreis Neuwied mit meinen Werten einer offenen, fairen und sozial gerechten Gesellschaft in Mainz zu vertreten.
Allgemeine Angaben:
Name: Köppl, Oliver
Wohnort: 56271 Isenburg
Geburtsdatum: 8. September 1978
Familienstand: verpartnert
Beruflicher Lebenslauf/ Ausbildung:
Realschule, zweijährige Ausbildung im Gastgewerbe, Zeitsoldat, Rettungssanitäter, examinierter Gesundheits- & Krankenpfleger, Hochschulzugangsprüfung für beruflich Qualifizierte, B. Sc. Management im Gesundheitswesen, Gruppenleitung Pflegedienst, aktuell: Außendienstmitarbeiter Medizintechnik
Politischer Werdegang:
Seit 2016 Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen,
2019: Gründung Ortsverein Dierdorf, Wahl zum Beigeordneten der Verbandsgemeinde Dierdorf
Gesellschaftliches Engagement und Vereinsaktivitäten:
Ehrenamtliches Engagement in verschiedenen Bereichen in Orts- & Verbandsgemeinde, Stadt & Kreis; z.B. Bürgerinitiative Nachgarten Isenburg, Deutscher Pflegeverband
Hobbys:
Alles rund um Haus & Garten, Kochen, Bogensport
Drei Lieblingsorte im Wahlkreis:
Ruine der Isenburg, die zweitälteste Burg im Kreis Neuwied., mit der Iserbachschleife
Die Anhöhen um Feldkirchen und der Blick ins Neuwieder Becken, z.B. am Rheinsteig
neu gestaltete Rheinpromenade in Neuwied
Vorbilder:
Ein Vorbild für mich ist der ‚Turnschuh-Minister‘, Joschka Fischer. Parteiintern auch kontrovers diskutiert, ging er – ähnlich wie ich – einen unkonventionellen Weg. Sein Einsatz für ein gemeinsames, offenes Europa war geprägt von Dialog und dem Verständnis für das große Ganze im Kontext.
Mein Vater ist ein weiteres Vorbild für mich. Er verfolgt ehrgeizig seine Ziele, um diese auch gegen alle Widrigkeiten zu verwirklichen. Retrospektiv habe ich bis jetzt einen ähnlichen Weg beschritten: Unsere beruflichen Ziele waren früh klar; wir mussten aber lernen, uns durchzusetzen. Ambitioniert haben wir weiterführende Bildungswege eingeschlagen. Nicht zuletzt stehen wir selbstbewusst hinter den Dingen, die wir machen und gemacht haben.
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Nachricht vom 12.02.2021 |
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