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Nachricht vom 19.02.2021
Region
Hohe Impfbereitschaft im Landkreis Neuwied
Landrat Hallerbach und Impfkoordinator Böcking ziehen nach sechs Wochen Betriebszeit des Impfzentrums erste Zwischenbilanz.
SymbolfotoKreis Neuwied. Bis Mitte Februar haben bereits 7.610 Menschen der Priorität 1 im Landkreis Neuwied ihre erste Impfdosis der Corona-Schutzimpfung erhalten; knapp 4.900 Menschen sind schon zum zweiten Mal geimpft und genießen damit größtmöglichen Impfschutz. „Wir erleben eine überaus große Impfbereitschaft in der Bevölkerung und haben deshalb schon alle Vorkehrungen getroffen, um kurzfristig die Kapazitäten unseres Impfzentrums weiter hochzufahren. Voraussetzung ist, dass wir mit ausreichend Impfstoff beliefert werden, damit das große Interesse an der Impfung auch zügig bedient werden kann,“ betonen Landrat Achim Hallerbach und Kreisimpfkoordinator Werner Böcking.

Den Auftakt der Impfungen im Landkreis Neuwied machten die stationären Pflegeeinrichtungen. Die dortigen Bewohner*innen und Pflegekräfte wurden, beginnend ab dem 2.Weihnachtstag 2020, als erste von den sogenannten Mobilen Impfteams geimpft. Auch der Start des Impfbetriebs im Impfzentrum in Oberhonnefeld-Gierend verlief reibungslos; doch in den vergangenen Wochen stockte der Fortgang der Impfungen landesweit „mangels Masse“.

Folge der vorübergehenden Impfstoff-Knappheit: Fest zugesagte Termine für Erstimpfungen, die in der Zeit zwischen dem 27. Januar und dem 16. Februar schon vergeben waren, musste das Land nach hinten verschieben. Jetzt sollen diese Termine aber nachgeholt werden. „Das betrifft insbesondere die Altersgruppe der Menschen über 80 Jahre. Wem „seine“ beiden Impftermine zuerst zugesagt, dann aber später verschoben wurden, kann mit der Terminvergabe noch im Februar rechnen. So sieht es der Impfplan für Rheinland-Pfalz vor“, betont Impfkoordinator Werner Böcking.

Weiter geht es seit Mitte Februar auch mit den Impfungen für Menschen mit sog. beruflicher Indikation in der Impfgruppe I: Ärzt*innen, medizinisches Fachpersonal und Pflegekräfte, die auf Intensivstationen, in Notaufnahmen, Rettungsdiensten, Corona-Ambulanzen etc. einem sehr hohen Expositionsrisiko ausgesetzt sind.

„Für rund 1.000 im Terminpool des Landes registrierte Personen der Impfgruppe I steht uns der Impfstoff von AstraZeneca zur Verfügung. Der ist zugelassen für Menschen bis 65 Jahre. Wir haben am Samstag, 13. Februar, mit der Verimpfung begonnen und werden hoffentlich planmäßig alle Erstimpfungen dieser Personengruppe abschließen können,“ zeigt sich Werner Böcking zuversichtlich.

Um Beides – die Impfung der Personen über 80 Jahre mit dem Impfstoff von BioNTech einerseits und andererseits die Verabreichung des AstraZeneca-Impfstoffs an Menschen mit beruflicher Indikation die jünger als 65 Jahre sind – „sortenrein“ gewährleisten zu können, sind seit dem vergangenen Wochenende zwei Impfstraßen im Impfzentrum geöffnet. Derzeitige Impfkapazität: rund 400 Impfungen pro Tag.

„Die beiden Impfstraßen werden hoffentlich bald ihre komplette Kapazität entfalten, wenn es auch mit der Impfung der Menschen über 80 Jahre weitergeht, die sich zwar zur Impfung haben registrieren lassen, aber immer noch auf die Bestätigung ihrer beiden Impftermine seitens des Landes warten“, so Landrat Hallerbach weiter. Ab dem 1. März soll es für sie laut dem Impfplan des Landes mit der Terminvergabe weitergehen; ihre Erstimpfung sollen die über 80-Jährigen danach bis Mitte April erhalten.

Damit es mit der Impfung zügig vorangehen kann, gibt es bereits konkrete Planungen für einen Mehr-Schicht-Betrieb im Impfzentrum an sieben Tagen in der Woche. „Wir haben die Logistik noch einmal optimiert und können tatsächlich auf ein gut gefülltes „Freiwilligen-Register“ zugreifen. Mediziner, Apotheker, Helferinnen und Helfer sind hochmotiviert, die Impfungen zügig vorzunehmen. Wir sind bereit für deutlich mehr als 400 Impfungen pro Tag“, zeigen sich Landrat Achim Hallerbach und Impfkoordinator Werner Böcking dankbar für das freiwillige Engagement vieler Professionen.

Auch für die immobilen Menschen über 80 Jahre gibt es inzwischen eine erste Perspektive. In einem Pilotversuch starten vier Praxen landesweit mit deren Impfung im häuslichen Umfeld; ab Mitte März wird sich voraussichtlich klären, wie für sie die Impfung im häuslichen Umfeld gut sichergestellt werden kann.

Der derzeitige Impfplan des Landes im Überblick:
Im Februar:
· Impfangebot für Menschen mit beruflicher Indikation, die bereits im Terminpool des Landes registriert sind und für
· Mitarbeiter in den Krankenhäusern
jeweils in der höchsten Prioritätsstufe (Impfgruppe I)
Seit 17. Februar:
· Fortführung der verschobenen Erstimpfungen in den Impfzentren (Termine wurden bereits mitgeteilt)
Ab 1. März:
· Impfangebot für alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie Coronapraxen und Zahnärztinnen und Ärzte in Rheinland-Pfalz
· Terminvergabe an alle registrierten Personen der Impfgruppe I (Menschen über 80 Jahre u.a.) im Terminpool; Erstimpfung bis Mitte April.

Wer zur Impfgruppe I gehört, aber noch nicht registriert ist, kann das selbstverständlich immer noch vornehmen unter: 0800 57 58 100 (montags bis freitags von 7 bis 23 Uhr, am Wochenende von 10 bis 18 Uhr) oder unter www.impftermin.rlp.de.

Wie geht es weiter mit der Impfgruppe II?
· Als erstes sollen die Menschen im System der Eingliederungshilfe geimpft werden.

Ab Mitte März
· Möglichkeit zur Registrierung für über 70-Jährige aus der Prioritätsgruppe II sowie chronisch kranke Menschen und die Kontaktpersonen. Sie werden über die Freischaltung des Terminportals außerdem per Brief informiert.
· Auch besondere Berufsgruppen in Impf-/ oder Prioritätsgruppe II können sich spätestens ab Anfang März zur Impfung registrieren:
· Auch für Erzieherinnen und Erzieher, Tagemütter und weitere Beschäftigte in den Kindertagesstätten sowie Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer und weitere Beschäftigte an den Grundschulen soll ab 1. März die Registrierung möglich sein. Damit sie vorrangig geimpft werden können, bedarf es allerdings noch der Änderung der derzeitigen Corona-Impfverordnung.
(PM)
 
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