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Nachricht vom 08.03.2021
Region
Internationaler Frauentag auch in Neuwied auf Luisenplatz begangen
Arbeitskreis "Internationaler Frauentag Neuwied" richtet gemeinsam mit dem DGB eine beachtenswerte Veranstaltung in Neuwied zum Internationalen Frauentag aus.
Fotos: Jürgen GrabNeuwied. Seit März 1911 feiern Frauen den Internationalen Frauentag. Stand zur damaligen Zeit die Forderung des Frauenwahlrechtes im Vordergrund, richtete sich schon bald der Blick auch auf die gerechte Bezahlung oder menschenwürdige Arbeitszeiten. Unter der Federführung des Deutschen Gewerkschaftsbundes nutzen jetzt auch in Neuwied Frauen- und Hilfsorganisationen sowie Frauenvereine unterschiedlicher Couleur den 8. März, um mehr Gerechtigkeit für Frauen zu fordern.

Birgit Bayer; die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Neuwied, die derzeit zusammen mit ihrer Kollegin Doris Eyl-Müller von der Kreisverwaltung als Sprecherin des Arbeitskreises fungiert, begrüßte auf dem Luisenplatz rund 50 Frauen, die alle mit einer Lila-Warnweste versehen waren. Sie machte von Beginn an deutlich, dass die Pandemie das private und gesellschaftliche Leben fest im Griff hat, was offenkundig insbesondere die Frauen hart trifft. „So wurde deutlich; dass gerade Berufe in denen überwiegend Frauen arbeiten besonders wichtig für das Funktionieren der Gesellschaft sind. Dies sind zum Beispiel Tätigkeiten in der Kranken- und Altenpflege, in Kindertagesstätten, im Einzelhandel oder auch in der Gebäudereinigung, die jedoch häufig unterbezahlt und oft mit fragwürdigen; unsicheren Arbeitsverträgen ausgestattet sind. Und auch die „Heimmanagerin“, die die Familie mit Haushalt, Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen organisiert und jetzt sogar noch als „Hilfslehrerin“ aktiv werden muss, ist unverzichtbar geworden damit unsere Gesellschaft nicht zusammenbricht.

So ist es an der Zeit; dass diese Arbeit der Sorge und Fürsorge endlich angemessen gewürdigt wird“, betonte Birgt Bayer und erhielt großen Beifall der anwesenden Frauen auf dem Luisenplatz. „Die Frauen des Arbeitskreises vertreten mit Birgit Bayer der Standpunkt, dass alle Frauen unbedingt eine unüberhörbare Stimme haben und sich lautstark Gehör schaffen wollen.

„Denn wie so oft trifft auch die derzeitige Krise die Frauen besonders hart. Sie sind unbedingt benachteiligt durch Freistellungen, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit. Sie sind immer noch unterbezahlt, oft mit fragwürdigen Arbeitsverträgen ausgestattet und ohne Aufstiegschancen. Wir aber haben eine Stimme und zwar im doppelten Sinne. Wir erheben unsere Stimme für unsere Forderungen und wir sollten diese auch bei den kommenden Wahlen besonders deutlich werden lassen und nur denjenigen eine Stimme geben, die unsere Forderungen am besten vertreten“, gaben Birgit Bayer, Doris Eyl-Müller und mit ihnen die Frauen des Arbeitskreises lautstark zum Ausdruck. Und auch der ebenfalls anwesende Geschäftsführer der DGB – Region Koblenz; Sebastian Hebeisen, der mit der Gewerkschaftssekretärin Edith Sauerbier an der Realisierung der Veranstaltung in Neuwied maßgeblich beteiligt war, zeigte sich unbedingt daran interessiert, dass die Stimmen der Frauen nicht nur in arbeitsrechtlichen- sondern ebenso in Fragen der Bildung und der Chancengleichheit überall zur Geltung kommen und gehört werden.

Konkret fordern sie existenzsichernde Einkommen, eine unbedingte Tarifbindung an Arbeitszeiten; die Frauen und Männern die gleichen Chancen bieten sowohl erwerbstätig zu sein als auch Familien- und Hausarbeit wahrnehmen zu können. „Am Sonntag und im September gehen wir zur Wahl und geben unsere Stimme ab für eine Politik; die unsere Forderungen am nachhaltigsten vertritt“, gab Birgit Bayer bei der jüngsten Zusammenkunft auf dem Luisenplatz aller engagierten Frauen im Rahmen des Internationalen Frauentages allen Politikern mit auf deren Weg.

Engagiert nahmen die engagierten Neuwieder Frauen die Gelegenheit wahr, nicht nur eine gesellschaftlich oftmals unangenehme Analyse und ihre berechtigten Forderungen lautstark und konkret zu formulieren, sondern nutzten auch die Gelegenheit, um zur übertragenen Musik auch einmal (immer in geordnetem Abstand) ein paar tänzerische Attribute in ihre Kundgebung zum Internationalen Frauentag einzubringen. Dies taten sie nicht zuletzt auch deswegen, um damit zu dokumentieren, dass sie bei all der Ernsthaftigkeit und Durchsetzungsbereitschaft für ihre berechtigten Forderungen in dieser eher unseligen Corona-Krise durchaus bereit sind auch ein wenig Fröhlichkeit zu vermitteln.

Mitglieder im Neuwieder Arbeitskreis für den Internationalen Frauentag sind:
Amnesty International, Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF); Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Neuwied, Bündnis 90/die Grünen, Caritasverband, Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Diakonisches Werk, Evangelische Frauenhilfe, Frauenbegegnungsstätte UTAMARA e.V., Frauenorganisation – Ahmadiyya Muslim Gemeinde Neuwied, Frauenunion (FU), Frauenwürde, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Neuwied, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Katholische Arbeitnehmerbewegung KAB, Katholische Frauengemeinschaft (kfd). Mehrgenerationen Haus Neuwied, Trotzdem-Lichtblick – Verein gegen sexuellen Missbrauch /Frauennotruf e.V., Volkshochschule der Stadt Neuwied.
Jürgen Grab

       
   
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