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Nachricht vom 09.03.2021
Region
Ein altes Brötchen macht doch keinen Unterschied, oder?
Mit der Kampagne „Resto Pesto“ setzt die Abfallwirtschaft Neuwied gemeinsam mit der Kreisverwaltung ein Zeichen gegen die enorme Lebensmittelverschwendung und klärt über deren Folgen auf.
Neuwied. „Wenn mal ein altes Stück Brot im Biomüll landet, kann das doch nicht weiter schlimm sein, richtig? Nun, man sieht es ihm zwar nicht an, aber in 100 Gramm Weißbrot stecken 161 Liter Wasser, die zu seiner Produktion nötig waren. Hinzu kommen noch die verwendete Bodenfläche, Dünger, Energie und die Arbeitskraft vieler Menschen. Das Brot ist dabei noch ein eher verbrauchsarmes Beispiel. Für die Produktion von 100 Gramm Rindfleisch sind bereits unfassbare 1.542 Liter Wasser nötig, also sieben bis acht Badewannen voll!“, sagt Michael Treppesch vom Außerschulischen Lernort in Linkenbach.

„Spätestens bei der Frage, woher ein Lebensmittel kommt, spielt der Wasserverbrauch eine entscheidende Rolle. So kommt beispielsweise ein großer Teil des bei uns erhältlichen Gemüses aus spanischen Gewächshäusern in Trockenregionen. Auch die anderen Ressourcen, die zur Herstellung benötigt werden, haben ihren Preis: Wäre die Lebensmittelverschwendung ein Land, hätte sie nach den USA und China den weltweit dritthöchsten Ausstoß an Klimagasen“, ergänzt Gabi Schäfer von der Umweltabteilung der Kreisverwaltung.

Ein weiterer Grund für die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung sind die weltweiten Folgen für Menschen aus ärmeren Ländern: So muss wegen des weggeworfenen alten Brotes niemand unmittelbar hungern. Aber insgesamt ist unser Konsumverhalten eben doch mit den Weltmarktpreisen verbunden, und je mehr wir importieren, desto teurer werden Lebensmittel weltweit. Was uns als Kleinigkeit erscheint, kann dadurch für Menschen in ärmeren Ländern zum Problem werden.

Die Schritte, die man dagegen zu Hause ganz unkompliziert unternehmen kann, wurden bereits auf www.resto-pesto.de verlinkt. Zudem gibt es zur Verwertung von Brotresten viele altbewährte Methoden, ob als Paniermehl, klein geschnitten in Aufläufen, Knödeln und Kuchen oder in Form von Croutons als knusprige Garnitur auf dem Salat. Allen ist dabei gemeinsam, dass die Backwaren klein geschnitten getrocknet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
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